Kleverland Bildung gegen Eurokrise

Kleve · Zum Jahreswechsel fragte die Redaktion die Verwaltungsspitzen Kleves, Kalkars, Kranenburgs und Bedburg-Haus nach Risiken, Chancen und Herausforderungen für die jeweilige Kommune für das Jahr 2012.

 Mit Spannung erwartet man in der ganzen Region die Eröffnung der Hochschule Rhein-Waal. Überhaupt wird das Thema Bildung dieses Jahr bestimmen, steht doch die Umsetzung der neuen Schullandschaft an.

Mit Spannung erwartet man in der ganzen Region die Eröffnung der Hochschule Rhein-Waal. Überhaupt wird das Thema Bildung dieses Jahr bestimmen, steht doch die Umsetzung der neuen Schullandschaft an.

Foto: Gottfried Evers

Das neue Jahr wird für viele Städte und Gemeinden große Umwälzungen mitbringen. In manchen Kommunen muss weiter der Rotstift angesetzt werden, in anderen stehen sehr große Projekte vor der Vollendung. Überall liegt die Umsetzung der neuen Schullandschaft an.

 Jürgen Rauer, Technischer Beigeordneter in Kleve.

Jürgen Rauer, Technischer Beigeordneter in Kleve.

Foto: Archiv

Risiken

 Georg Fischer, Kämmerer in Bedburg-Hau.

Georg Fischer, Kämmerer in Bedburg-Hau.

Foto: Archiv

Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer sieht die Eurokrise als größte Unwägbarkeit. "Auch im Klever Rathaus sorgen wir uns, ob der Euro stabil bleibt, können das aber nicht abschätzen", sagt Rauer. Dann sei da noch der Klimawandel. "Wir müssen die Energiewende schaffen. Dazu gibt es keine Alternative", ist Rauer überzeugt.

Bedburg-Haus Kämmerer Georg Fischer nennt die Entwicklung des zukünftigen Gemeindefinanzierungsgesetzes NRW sowie die Entwicklung der Kreisumlage, von denen politische Entscheidungen wie die Sanierung des Hallenbads beeinträchtigt würden.

Der Kalkarer Kämmerer Stefan Jaspers sieht neben den Unwägbarkeiten der Finanzkrise den "demografischem Wandel, der auch vor der Stadt Kalkar nicht halt machen wird".

Günter Steins, Bürgermeister von Kranenburg, sagt: Sollte die Landesregierung die Finanzzuweisungen noch weiter zu Lasten der kleineren Kommunen mit geringen Arbeitslosenquoten kürzen, dann würde der Weg in die staatliche verordnete Haushaltssicherung noch beschleunigt. Leistungseinschränkungen und die Erhöhung von Steuern und Gebühren wären dann unvermeidlich."

Chancen

Jürgen Rauer blickt vor allem auf Kleve als Hochschulstandort. "Im kommenden Jahr steht die Eröffnung des Jahrtausendbaus Hochschule an — ein für Kleve beachtliches Ereignis. Das birgt Chancen für einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung", betont der technische Beigeordnete. Als kulturellen Höhepunkt sieht Rauer die geplante Fertigstellung der Erweiterung des Museums Kurhaus. Den Ausbau der Unterstadt sowie den Rathausbau zählt Rauer zu den zentralen Aufgaben des kommenden Jahres.

Georg Fischer sagt: "Es gilt, ein mögliches gemeinsames Gewerbegebiet mit der Stadt Kleve auf den Weg zubringen." Außerdem stünde die Entwicklung des Nordteiles der Rheinischen Kliniken an. "In der Umsetzung dieser beispielhaften Maßnahmen besteht für die Gemeinde Bedburg-Hau die Chance, sich als Kommune darzustellen in der es sich lohnt, zu wohnen und zu arbeiten."

Stefan Jaspers blickt auf Kalkars Grundstücke: "Die Stadt wird die positive Entwicklung bei der Vermarktung von Gewerbe- und Wohnbauflächen und der Neuansiedlung von Gewerbebetrieben weiter unterstützen". Ein zentrales Projekt werde die Entwicklung eines Fachmarktzentrums auf dem ehemaligen nhg-Gelände und die Belebung der Monrestraße sein.

Günter Steins freut sich auf den Ausbau der Internetversorgung in Kranenburg und den Ortschaften. Im Frühjahr stünde der Ausbau des Hettsteeges an. Schließlich werde in Kranenburg ein Kunstrasenplatz sowie in Nütterden ein Kunstrasenplatz, ein Naturrasenplatz und eine leichtathletische Anlage mit Rundlaufbahn gebaut.

Herausforderungen

Die Verwaltungsspitzen nennen unisono die Neugliederung der Schullandschaft als Herausforderung.

Jürgen Rauer betont, dass es wichtig sei, nun einen Standort für den Solar- und den Windenergiepark zu finden.

Günter Steins wünscht sich, dass die Zuweisungen des Landes NRW "wieder auf ein Normalmaß angehoben werden". Der "jährliche Aderlass in einer Größenordnung von mehr als eine Millionen Euro" sei nicht zu verkraften, so der Bürgermeister.

(RP/jul)
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