Bilanz zum Ferienbeginn in NRW Wartenschlangen-Chaos an Flughäfen – wenig Stau auf den Autobahnen

Düsseldorf · Wer am Samstag mit dem Flugzeug in den Urlaub startete, brauchte wieder viel Zeit – und starke Nerven: Es kam zu langen Warteschlangen. Auf den Straßen ging es zunächst vergleichsweise entspannt zu.

 Am Düsseldorfer Flughafen war es am Samstagmorgen voll und chaotisch.

Am Düsseldorfer Flughafen war es am Samstagmorgen voll und chaotisch.

Foto: Christian Schwerdtfeger

Am inoffiziellen ersten Schulferientag in Nordrhein-Westfalen haben sich die Prognosen zunächst bestätigt: Während es auf den Autobahnen am Samstag erst einmal ruhig blieb, herrschte am größten Flughafen des Landes in Düsseldorf sehr starker Andrang, wie ein Sprecher sagte. Reisende berichteten einem dpa-Reporter, dass sie bereits seit fünf Stunden dort warteten. Dabei seien sie extra frühzeitig angereist. Sorgen bereitete zudem die Gepäcktransportanlage, die am Freitag zeitweise gestört war. Auch sorgten kurzfristig gestrichene Flüge für Frust unter den Reisenden.

Problemlos gestalteten sich dagegen die Sicherheitskontrollen, die in den vergangenen Wochen oft der kritische Punkt waren. „Wir haben in Düsseldorf 10 bis 15 Minuten Wartezeit und sind damit sehr zufrieden“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Die Bundespolizei hatte gerade noch rechtzeitig einen zweiten Dienstleister zur Unterstützung verpflichten können. Der Hauptdienstleister rekrutierte zudem zusätzliche Hilfskräfte.

Anders am Köln/Bonner Airport: „Dort haben wir an den Sicherheitskontrollen Wartezeiten von 60 bis 90 Minuten“, so der Sprecher. Dies liege an krankheitsbedingten Personalausfällen „im dreistelligen Bereich“. „Das kann man dann nicht mehr kompensieren.“ Bereits am Freitag - dem letzten Schultag - war es an den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf zu langen Schlangen an den Sicherheitskontrollen und Check In-Schaltern gekommen.

Mehrere Airlines mussten in den vergangenen Tagen immer wieder zahlreiche Flüge streichen, weil es wegen des Coronavirus zu erheblichen Personalausfällen kommt. Am Düsseldorfer Airport fielen am Samstag bis zum Mittag neun Flüge aus - davon acht von Eurowings und Lufthansa.

Da viele Menschen nach der coronabedingten Zwangspause wieder in den Urlaub fliegen, verliere das Auto im Vergleich zu den vergangenen beiden Corona-Jahren für die Anreise etwas an Bedeutung, hatte der ADAC im Vorfeld analysiert. Zudem würden nicht alle gleich in den ersten Wochen wegfahren. Der Reiseverkehr verteile sich eher über die gesamten Sommerferien.

Ferienstart in NRW: Ruhige Lage auf den Autobahnen

Tatsächlich ist die große Reisewelle auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen am Samstag zunächst ausgeblieben. „Dafür, dass es der Start der Sommerferien ist, ist es ungewöhnlich ruhig auf den Autobahnen“, sagte ein Sprecher der Landesleitstelle der Polizei. Bis zum Mittag sei es beinahe komplett staufrei, bestätigte auch ein ADAC-Sprecher. „Aktuell spürt man vom Ferienreiseverkehr nichts.“ Gegen 12.00 Uhr staute sich der Verkehr demnach lediglich auf fünf Kilometer.

Am Freitagnachmittag hatte die Staulänge im Land laut ADAC in der Spitze noch knapp 200 Kilometer betragen - ein Chaos habe es aber ebenfalls nicht gegeben. Dennoch führt etwa die Polizei Hagen am Samstag im gesamten Stadtgebiet Sonderkontrollen durch, da sie mit einem erhöhten Aufkommen rechnet.

(boot/dpa)
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