8 Tipps So einfach kann man den Bienen helfen

Düsseldorf · Bienen sind die kleinen Helfer des Menschen: Sie produzieren Honig und sorgen durch die Bestäubung dafür, dass Früchte geerntet werden können. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Garten und Balkon insektenfreundlich gestalten können.

 Bienen krabbeln auf einer Wabe (Symbolbild).

Bienen krabbeln auf einer Wabe (Symbolbild).

Foto: dpa/Sven Hoppe

Untersuchungen in NRW und anderen Regionen Deutschlands haben ergeben, dass die Insekten verschwinden. So ist zwischen 1989 und 2016 die Masse von Insekten um bis zu 75 Prozent gesunken. Teils dramatische Verluste gibt es unter anderem bei Wildbienen, Ameisen, Wespen, Fliegen, Käfern und Schmetterlingen.

In Bayern haben aufgrund dieser Entwicklung mehr als 1,5 Millionen Menschen das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ unterschrieben. Wir geben Ihnen Tipps, wie auch Sie Bienen schützen können.

  1. Auf Steingärten verzichten: „Jeder Bürger kann sich für den Naturschutz und gegen das Insektensterben engagieren“, sagt Helmut Dresbach, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Oberbergischer Kreis. „Das betrifft insbesondere die Gestaltung des eigenen Gartens: Wer Folien auslegt und Kies darauf schüttet, um eine Pflanze besonders in Szene zu setzen, mag gärtnerisch einen Hingucker haben. Für Pflanzen und Insekten ist das allerdings sehr schädlich.“ Auf Steingärten sollte also verzichtet werden.
  2. Insektenhotel bauen: Ein sogenanntes Insektenhotel könne den Kleintieren helfen, sagt Dresbach. Eine solche künstliche Überwinterungshilfe für Insekten ist seit den 1990er Jahren zunehmend verbreitet und ähnelt Nistkästen für Vögel. „Insektenhotels können ohne großen Aufwand hergestellt werden oder auch als vorgefertigter Bausatz im Handel gekauft werden“, sagt Dresbach. Das Insektenhotel sollte so aufgestellt werden, dass es trocken bleibt. Wird es nass, schimmelt es: Dann werden auch die Insekten krank und sterben. Außerdem sollte das Insektenhotel nach Süden ausgerichtet sein, damit die Sonne darauf scheint. Das hilft den Tieren beim Aufwachsen.
  3. Einsatz von Pflanzenschutzmittel senken: „Es müssen nicht zwangsläufig immer Pestizide verwendet werden“, sagt Dresbach. „Falls es keine andere Möglichkeit gibt, sollten aber nur Mittel eingesetzt werden, die für den privaten Gebrauch zugelassen sind. Für die Verwendung ist Sachkunde nötig.“ Auskunft erteilt auch die Landwirtschaftskammer.
  4. Bienenfreundliche Gärten anlegen: „Grünflächen in der Stadt oder private Gärten sind heutzutage häufig auf die Ästhetik ausgerichtet“, sagt Melanie von Orlow, Bienenexpertin des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu). „Da Lebensräume und Nahrungsangebot für Bienen immer weniger werden, werden bienenfreundliche Gärten immer wichtiger, die ganzjährig ein Nahrungsangebot und Nistplätze bieten.“
  5. Pflanzen im Garten nutzen: „Wer einen Garten hat oder einen Garten übernimmt, sollte als erstes schauen, welche bienenfreundlichen Pflanzen bereits vorhanden sind“, rät von Orlow. „Da im Winter meistens schwer zu sehen ist, was im Frühjahr blühen wird, könnten Nachbarn weiterhelfen, die den Garten kennen.“
  6. Abstände einhalten: Bei der Bepflanzung des Gartens ist laut der Bienenexperin außerdem wichtig, Abstandsregelungen beim Pflanzen einzuhalten. „Es muss klar sein, wie groß manche Bäume werden können und ob dies im Garten vom Platz her überhaupt passt“, sagt sie.
  7. Auf „gefüllte Blüten“ verzichten: „Bei vielen Pflanzen ist es züchterisch so gewollt, dass die Staubblätter auch Blütenblätter sind, sie bieten also nur Farbe“, erklärt von Orlow. In diesen sogenannten gefüllten Blüten finden Bienen dann keine Pollen und Nektar mehr. „Man sollte daher darauf achten, nur blühende Pflanzen auszuwählen, an denen Bienen zu sehen sind“, sagt sie. „Auch wer nur Frühjahrsblüher kauft, hat im Sommer nichts Blühendes mehr für die Bienen.“
  8. Bienenfutter anpflanzen: Diese Garten-Gewächse sind dem Nabu zufolge bienenfreundlich: Fürs Blumenbeet eignen sich Schafgarbe, Akelei, Lavendel, Lupine, Wilde Malve, Astern, ungefüllte Dahliensorten. An Bäumen und Sträuchern empfiehlt der Naturschutzbund Schlehe, Pfaffenhütchen, Kornelkirsche, Weißdorn, Stachelbeere, Himbeere, Brombeere, Johannisbeere, Wilder Wein, Efeu und ungefüllte Kletterrosen. Im Gemüsebeet mögen Bienen Ackerbohnen, Kleearten, Borretsch, Ringelblumen, Kürbisgewächse, Zwiebeln, Kohl, Möhren und Gewürzkräuter. Auf dem Balkon machen sich Goldlack, Kapuzinerkresse, Verbene, Männertreu, Wandelröschen, Löwenmäulchen und Küchenkräuter gut.
(mba)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort