Prozess in Bielefeld Prozess um mutmaßlichem Giftmord startet im Juni

Bielefeld · Die Obduktion des Toten hatte zunächst keine Hinweise auf ein Tötungsdelikt gegeben. Die Frau des Opfers soll hinter der Vergiftung stecken.

In Bielefeld startet im Juni der Prozess um einen mutmaßlichen Giftmord (Symbolbild).

In Bielefeld startet im Juni der Prozess um einen mutmaßlichen Giftmord (Symbolbild).

Foto: dpa/Friso Gentsch

Vor dem Landgericht Bielefeld beginnt am 15. Juni der Prozess um einen mutmaßlichen Giftmord. Dies teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Die Anklagebehörde wirft einer 50-jährigen Frau aus Bielefeld und ihrem Geliebten aus Hamburg gemeinschaftlichen heimtückischen Mord vor. Die Frau soll am 1. Mai 2022 in Bielefeld ihrem 40-jährigen Ehemann einen Giftcocktail ins Wasser gemischt und auf den Nachttisch im Schlafzimmer gestellt haben. Den Rettungsdienst rief sie laut Anklage erst, als er bereits tot war.

Die Wendungen in dem Fall hatten für Aufsehen gesorgt, denn die Obduktion des Toten hatte zunächst keine Hinweise auf ein Tötungsdelikt ergeben. Monate später, Anfang des Jahres 2023, meldete sich die Frau erneut bei der Polizei und gab an, dass der Verstorbene vergiftet wurde. Die Polizei in Bielefeld richtete darauf eine Mordkommission mit dem Namen „Cocktail“ ein.

Laut den Ermittlungen soll die Frau ihren Geliebten angestiftet haben, das Gift zu besorgen. Festgenommen wurde der 45-Jährige Mitte Januar in Hamburg. Laut Anklage starb der Ehemann durch einen Mix aus dem Drogenersatzstoff Methadon und den krampflösenden Mitteln Pregabalin und Clonazepam. Die 1. Strafkammer des Landgerichts hat bis September Verhandlungstermine angesetzt.

(toc/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort