Nach Fund von Speicherkarte Mann wegen Kindermissbrauchs zu mehr als drei Jahren Haft verurteilt

Bielefeld · Für den sexuellen Missbrauch zweier Kinder und den Besitz von Kinderpornografie muss ein 57-jähriger Niedersachse für drei Jahre und drei Monate ins Gefängnis.

Zu dieser Haftstrafe verurteilte das Amtsgericht Bielefeld den Deutschen am Donnerstag. Damit ging das Gericht beim Strafmaß um drei Monate über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus.

Der Fall hatte für Aufsehen gesorgt, weil der Mann im Februar 2019 bei Halle im Teutoburger Wald eine Tasche mit einer Speicherkarte verloren hatte. Darauf hatte ein Fundbüro nicht nur das Foto eines Mannes entdeckt, sondern auch Videos vom sexuellen Missbrauch von Kindern im Schlaf. Wie sich später herausstellte, waren die Opfer die Enkelkinder einer ehemaligen Freundin des 57-Jährigen aus Bielefeld (Az.: 10 Ls 264/19).

Vor Gericht legte der Mann aus dem Heidekreis in Niedersachsen ein Geständnis ab und entschuldigte sich bei der Familie der Kinder. Amtsrichterin Astrid Salewski ging zum Abschluss der mündlichen Verhandlung davon aus, dass der Fund der Tasche im Wald kein Zufall war. „Sie wollten doch erwischt werden“, sagte Salewski in Richtung des Angeklagten, der nicht widersprach. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Verteidiger des 57-Jährigen deutete aber an, das Urteil wohl anzunehmen.

(mba/dpa)
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