Prozess in Bielefeld Frauenleiche in der Garage - Zehn Jahre Haft für Ehemann

Bielefeld · Die Leiche des Opfers wurde erst rund ein Jahr nach der Tat in einer Bielefelder Garage gefunden - nun muss ein 49-Jähriger für den Tod seiner Ehefrau zehn Jahre ins Gefängnis.

 Justizbeamter im Landgericht Bielefeld. (Symbolbild)

Justizbeamter im Landgericht Bielefeld. (Symbolbild)

Foto: dpa/Friso Gentsch

Das Landgericht Bielefeld verurteilte den Mann aus dem Kreis Herford (Ostwestfalen) am Donnerstag wegen Totschlags.Die Richter gingen davon aus, dass er 2017 seine 34 Jahre alte Ehefrau nach einer angedrohten Trennung erwürgte, weil er Angst hatte, das gemeinsame Kind nicht mehr sehen zu dürfen. Nach der Tat versteckte der wegen Betrugs vorbestrafte Deutsche die Leiche in der Garage. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig

Der Vorsitzende Richter sprach in der Urteilsbegründung von einer vorsätzlichen Tat. Die Kammer habe daher überlegt, ob die Tat auch als Mord bewertet werden könnte. Doch das Mordmerkmal niedriger Beweggrund treffe wegen der Angst um das Kind nicht zu.

Die Frau war ein Jahr lang spurlos verschwunden, bis ihre stark verweste Leiche in der Garage gefunden wurde. Die Anklage glaubte dem Ehemann nicht, dass seine Frau versehentlich wie von ihm behauptet beim Sex starb. Die Staatsanwaltschaft hatte elf Jahre Gefängnis gefordert. Die Nebenkläger wollten 13 Jahre.

Der Ehemann war damals bei der Polizei in Verdacht geraten. Die Ermittler glaubten ihm nach Hinweisen der Familie nicht, dass die Mutter von zwei Kindern die Familie plötzlich verlassen hatte. Als dann der 49-Jährige aus der Haft heraus die Garagen-Miete nicht mehr zahlen konnte, öffnete der Besitzer das Objekt und fand die Tote.

In seinem Schlusswort entschuldigte sich der Mann bei den minderjährigen Kindern und Angehörigen.

(hsr/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort