A1: Marode Rheinbrücke in Leverkusen Bessere Beschilderung - Köln fordert weiträumige Umleitung

Leverkusen · Drei Tage nach der überraschenden Sperrung der Leverkusener Rheinbrücke halten sich viele Lkw-Fahrer nicht an das Durchfahrtverbot. Während das NRW-Verkehrministerium teilweise Verständnis hat und die Beschilderung verbessert, pocht die Stadt Köln auf eine weiträumige Umleitung - teilweise über die Fleher Brücke.

Dezember 2012: Lkw-Chaos rund um die Rheinbrücke
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Etwa 500 Lastwagen sind im Berufsverkehr am Montag pro Stunde über die für den Schwerlastverkehr gesperrte Brücke gefahren. Ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Verkehrsministeriums sagte dazu am Montag, ab einem bestimmten Punkt gebe es auch gar keine Möglichkeit mehr, von der Autobahn abzufahren. Insofern könne man den Fahrern teilweise auch keinen Vorwurf machen. Zurzeit werde die Beschilderung verbessert, so dass die Lastwagenfahrer früher auf das Überfahrverbot aufmerksam gemacht werden.

Die Rheinbrücke war am Freitag für Lastwagen, größere Lieferwagen und Wohnmobile gesperrt worden. Die Sperrung gilt für Fahrzeuge mit einem Gewicht von 3,5 Tonnen. Grund dafür sind Risse in der nahezu 50 Jahre alten Brücke aufgrund der Dauerbelastung durch den Verkehr. Am Montag wurde die Brücke von Fachleuten weiter untersucht, um zu klären, ob sich die Schäden verschlimmern.

Die Stadt Köln pocht auf eine weiträumige Umleitung. "Die Hinweise müssen wesentlich früher kommen", sagte Stadtsprecherin Inge Schürmann. Die Kölner Rheinbrücken könnten den zusätzlichen Verkehr auf keinen Fall verkraften. Das gelte zumindest für den Transitverkehr, der Köln gar nicht zum Ziel habe, also zum Beispiel Lastwagen, die vom Rotterdamer Hafen in den Raum Frankfurt unterwegs seien. Dieser Verkehr könne zum Beispiel teilweise über die Fleher Brücke (A 46) bei Neuss geführt werden. Die Stadt plane auch eine breite Informationskampagne, so sollten Autobahn-Raststätten angeschrieben werden, und die Industrie- und Handelskammer wolle ihre Mitglieder unterrichten. "Wir wollen auch mit den Navi-Herstellern reden, inwiefern die da was machen können", sagte Schürmann.

Vor der Sperrung rollten jeden Werktag durchschnittlich ungefähr 20.000 Fahrzeuge von mehr als 3,5 Tonnen über die Brücke. Der wirtschaftliche Schaden, den die Sperrung verursacht, lässt sich nach Angaben von Ministeriumssprecher Bernhard Meier nicht richtig abschätzen. Viele Fahrer würden aber wohl einen Umweg von 70 Kilometern in Kauf nehmen müssen, mit entsprechend höheren Benzinkosten und Zeitverlust. Ob die Teilsperrung am Montagmorgen zu zusätzlichen Staus geführt hat, konnten Ministerium und Polizei nicht sagen. Ein Polizeisprecher meinte, vor der Brücke staue es sich zur Hauptverkehrszeit praktisch immer.

(lnw)
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