Deutschlandweite Statistik Das sind die beliebtesten Vornamen in NRW

Düsseldorf · Einer neuen Statistik zufolge sind traditionelle Namen out, stattdessen sind kurze Namen beliebt. Bei der Namenswahl gibt es auch regionale Unterschiede. Und auch Greta Thunberg hat einen gewissen Einfluss.

 Zwei Babys liegen nebeneinander (Symbolbild).

Zwei Babys liegen nebeneinander (Symbolbild).

Foto: ZB/Waltraud Grubitzsch

Ein Baby, drei Buchstaben: Die Vornamen Mia und Ben stehen bei jungen Eltern in Nordrhein-Westfalen ganz hoch im Kurs. Das geht aus einer Statistik des Hobby-Namensforschers Knud Bielefeld aus Ahrensburg hervor, der mehr als 170.000 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland ausgewertet hat.

Die Top Ten bei den Mädchen führte 2019 in NRW demnach Mia an. Das sind die zehn beliebtesten Mädchennamen:

  • Mia
  • Emilia
  • Mila
  • Emma
  • Hannah/Hanna
  • Marie
  • Lina
  • Sophia/Sofia
  • Lea
  • Luisa/Louisa

NRW unterschied sich damit von der bundesweiten Top Ten - dort lag Emma ganz vorne. Bei den Mädchen sieht die Rangliste der beliebtesten Vornamen 2019 bundesweit wie folgt aus: Emma, Emilia, Hannah/Hanna, Mia, Sophia/Sofia, Lina, Mila, Marie, Ella und Lea.

Bei den Jungs kam in NRW Ben auf den ersten Platz. Das ist die Top Ten:

  • Ben
  • Finn/Fynn
  • Paul
  • Noah
  • Henri/Henry
  • Felix
  • Jonas
  • Leon
  • Luis/Louis
  • Elias

Ben war auch bundesweit der beliebteste Vorname. Es folgen die Namen Paul, Finn/Fynn, Leon, Jonas, Noah, Elias, Felix, Luis/Louis und Henri/Henry. „Gerade auch kurze Namen sind sehr beliebt seit Jahren und und werden auch immer beliebter und da ist Ben ein Musterbeispiel“, sagt Knud Bielefeld.

Ben landet damit bereits zum neunten Mal in Folge auf Platz 1, Emma zum vierten Mal seit 2014. „Ben hat auch einen Riesenvorsprung gehabt auf die weiteren. Bei den Mädchen war das doch knapper“, sagt Bielefeld. „Emilia und Hannah folgen ziemlich dicht darauf. Da kann ich mir vorstellen, dass es da nächstes Jahr einen Wechsel gibt.“

Bei den Zweitnamen griffen Eltern der repräsentativen Stichprobe Bielefelds zufolge vor allem auf Sophie/Sofie, Marie und Maria sowie auf Alexander, Elias und Maximilian zurück. Den größten Aufwärtstrend sieht Bielefeld bei den Namen Frieda und Ella sowie Matteo und Emil.

Die auffälligsten Unterschiede bei den Regionen gebe es in Bayern. Dort würden Eltern immer wieder auch Namen für ihre Babys wählen, die woanders längst aus der Mode seien. „Wie Andreas oder Michael. Die waren eben vor 50 Jahren populär, sind fast überall ausgestorben. Aber die werden in Bayern nach wie vor vergeben.“ Zudem kämen typisch bayerische Namen wie Xaver, Korbinian und Veronika fast ausschließlich in Bayern vor. Eine weitere Besonderheit sei, dass der Name Kurt in Sachsen überraschenderweise sehr populär sei. „Der taucht woanders gar nicht nennenswert auf. Aber in Sachsen gehört er zu den häufigsten Namen.“

Und der Name Fiete sei vor ein paar Jahren in Mecklenburg-Vorpommern aufgetaucht und habe sich bereits in ganz Norddeutschland etabliert. „Er wird sich wahrscheinlich in den nächsten Jahren auf den Weg nach Süden machen.“ Generell sei es oft so, dass Modenamen zuerst in Norddeutschland auftauchten und sich dann nach Süddeutschland durchsetzten.

Der Name Greta erlebt trotz des Engagements der schwedischen Klima-Aktivistin Greta Thunberg keinen Hype. Der Vorname ist wie auch schon in den Vorjahren auf Platz 30 der Statistik zu finden. „Da war ich ja sehr sehr gespannt darauf und habe den auch zum Vornamen des Jahres ernannt und bin jetzt ein bisschen enttäuscht“, sagte Bielefeld. Er gehe davon aus, dass sich manche Eltern von dem Hype um Greta abschrecken ließen und wieder andere den Namen eigens wegen des berühmten Vorbilds gewählt haben. Einen kleinen Siegeszug kann Greta aber doch für sich verbuchen: „Bei den zweiten Vornamen hat Greta tatsächlich einen Sprung gemacht - ungefähr zehn Plätze.“ 2018 lag der Name etwa auf Platz 70.

Für die Statistik hat der studierte Wirtschaftsinformatiker Bielefeld mit seinen Helfern die Angaben von Geburtskliniken und Standesämtern ausgewertet. Insgesamt stützt er sich eigenen Angaben zufolge auf 592 verschiedene Quellen aus 466 Städten. Für das Jahr 2019 hat er so 177.570 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland erfasst und ausgewertet. Das entspricht etwa 23 Prozent aller im Jahr 2019 geborenen Kinder. 2018 wurden 787.500 Kinder geboren. Die Zahlen für 2019 liegen noch nicht vor. Bielefeld veröffentlicht die Ranglisten der Vornamen seit 2006. Insgesamt hat er etwa 2,1 Millionen Namen in seiner Datenbank.

Der Hobby-Namensforscher machte allerdings auch einige Namen aus, die in NRW regional häufiger vorkommen als im restlichen Deutschland. Sie lauten: Amina, Elif, Liya, Lutz, Ömer, Sam und Titus.

(mba/dpa)
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