Behörden in NRW sind alarmiert Kommt eine rechtsextreme Kampfsportveranstaltung ins Ruhrgebiet?

Düsseldorf · Die rechtsextreme Gruppe „Kampf der Nibelungen“ hat angekündigt, am Samstag ein Seminar im Ruhrgebiet zu halten. Die Sicherheitsbehörden bereiten sich vor.

Rechtsextreme demonstrieren in Dortmund (Symbolbild).

Rechtsextreme demonstrieren in Dortmund (Symbolbild).

Foto: dpa

Die Polizei trifft gefahrenabwehrende Maßnahmen, weil Personen aus der rechtsextremen Kampfsportszene angekündigt haben, am Samstag ein Selbstverteidigungsseminar im Ruhrgebiet zu veranstalten. Das bestätigt Innenminister Herbert Reul auf eine Anfrage der Grünen. Zuerst hatte die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ berichtet.

Bei dem Seminar handelt es sich um eine Veranstaltung, die konspirativ geplant wird - Informationen, wo genau sie stattfinden soll und wie viele Teilnehmer erwartet werden, liegen der Landesregierung so nicht vor. Das sei nicht ungewöhnlich: „Ein solches Vorgehen wird oft auch bei der Organisation von rechtsextremistischen Konzerten praktiziert, um sich vor möglichen Verboten oder Auflagen durch staatliche Stellen zu schützen“, heißt es in der Stellungnahme.

Auch der nordrhhein-westfälische Verfassungsschutz beobachtet die rechtsextremistische Kampfsportszene, insbesondere die Kampfsportreihe „Kampf der Nibelungen.“ Organisiert werde sie von dem Dortmunder Rechtsextremist Alexander Deptolla organisiert, der zugleich eine Führungsrolle im Dortmunder Kreisverband der Partei „Die Rechte“ einnimmt. Veranstaltungen wie diese sollen die Szene für Jugendliche und junge Erwachsene interessant machen.

Hinter dem nun geplanten Seminar steht eben jener „Kampf der Nibelungen“. Auf der Webseite des „Kampf der Nibelungen“ machten die Veranstalter in der Selbstbeschreibung unter dem Punkt „Über uns“ ihre Ablehnung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung deutlich, heißt es in der Antwort auf die Anfrage der Grünen. Polizei und Ordnungsbehörden treffen daher gefahrenabwehrende Maßnahmen, teilte das Innenministerium mit.

Im Oktober 2017 haben sich 500 bis 600 Personen - offenbar aus der rechtsextremen Szene- im Kreis Olpe getroffen. Das teilte die Polizei in Olpe damals mit. Die Personen kamen demnach aus aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland. Sie hatten einen Box-Wettkampf geplant, der unter dem Namen „Kampf der Nibelungen“ stattfinden sollte. „Von der nicht öffentlichen Veranstaltung ging keine Außenwirkung und keine Gefahr für Unbeteiligte aus“, hatte die Polizei damals gesagt. Der Vermieter der Schützenhalle hätte sich allerdings hinsichtlich des Hintergrunds der Anmietung getäuscht gefühlt.

Die Kreispolizeibehörde Olpe hatte Unterstützungskräfte angefordert. Es wurden umfangreiche Aufklärungsmaßnahmen und nach Veranstaltungsende gegen 22 Uhr, bei der Abreise, eine Vielzahl von Fahrzeug- und Personenüberprüfungen durchgeführt.

(ubg)
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