Armutsbeerdigung in NRW Ruhe sanft und billig

Düsseldorf · Rund 4000 Sozialbestattungen gibt es pro Jahr in NRW. Übernommen wird vom Sozialamt nur das Notwendigste. Wie arme Menschen in Deutschland beigesetzt werden.

 Wie würdig eine Bestattung abläuft und ein Grab gestaltet wird, ist eine Frage des Geldes.

Wie würdig eine Bestattung abläuft und ein Grab gestaltet wird, ist eine Frage des Geldes.

Foto: werner gabriel/Werner Gabriel

Wie würdevoll der letzte Dienst am Menschen ausfällt, ist nicht nur eine Frage des Geldes. Je weniger davon aber vorhanden ist, desto mehr gerät die Würde zum verschiebbaren Posten. In bundesweit rund 19.200 Fällen musste 2018 das Sozialamt die Kosten für die Beerdigung übernehmen, weil die Angehörigen nicht solvent genug waren. Nach außen hin sollen diese sogenannten Sozialbestattungen laut Gesetzgeber zwar nicht wie ein Armenbegräbnis erscheinen, viel mehr als Basis-Leistungen decken die Pauschalen jedoch nicht ab. Wenn kein Angehöriger ermittelt werden kann, wird es noch spartanischer – dann kommt es zur „ordungsbehördlichen Beerdigung“. Und die ist vor allem: billig. „Nicht sehr erfreulich“, nennt Christian Jäger, Geschäftsführer der Bestatter-Innung und des Bestatter-Verbandes NRW, diese Option. „Natürlich bemühen sich die Bestatter, die Würde der Verstorbenen zu wahren. Zufrieden sind sie damit aber nicht.“