Wegberg/Mönchengladbach Beecker Kinder finden die Beute aus Bankraub

Wegberg/Mönchengladbach · Gut 50 Kinder und acht Betreuer des Katholischen Kindergartens St. Vincentius in Wegberg entdecken das Geld des Banküberfalls am Montag am Beeckbach.

Es sollte der obligatorische Montagausflug zur Ophover Mühle werden, tatsächlich wurde es vorgestern für gut 50 Kinder, fünf Erzieherinnen und vier Praktikantinnen des Katholischen Kindergartens St. Vincentius Beeck ein großes Abenteuer — mit ihnen in einer Hauptrolle. Denn die Kinder waren es, die zu Beginn des Ausflugs, ziemlich genau gegen 11 Uhr, die Beute aus dem um exakt 10.43 Uhr verübten Überfall auf die Beecker Kreissparkassen-Filiale an der Prämienstraße entdeckten — am Ufer des Beeckbachs in Höhe von Haus Beeck. Den Täter, einen 37-Jährigen aus Erkelenz, hatte bereits sieben Minuten nach dem Überfall ein Zeuge gestellt und zurück zur Bank gebracht (die RP berichtete). Ihn nahm die Polizei mit.

Zur Kindergarten-Gruppe zählt Erzieherin Swetlana Hillers, die auf Anfrage der RP gestern die genauen Umstände erzählte. So hätte sich bis auf die Vorschulkindergruppe, die zu dieser Zeit in der Beecker Grundschule hospitierte, der komplette Kindergarten um kurz vor elf von der Holtumer Straße aus auf den Weg gemacht. "Da fuhren aber schon einige Polizeiautos herum. Da dachten wir: Nicht, dass die in der Nähe liegende Sparkasse überfallen worden ist."

Keine fünf Minuten später wurde dieser vage Verdacht zur Gewissheit: Auf der anderen Seite des Beeckbachs, unmittelbar an Haus Beeck, sah die Gruppe Ungewöhnliches. "Aus der Ferne dachten wir zunächst, dass da jemand sein Altpapier entsorgt hätte und ärgerten uns schon darüber. Als wir näher herankamen, sahen wir aber, dass das jede Menge Geldscheine waren, die da in der Gegend verstreut herumlagen", berichtete Swetlana Hillers. "Und die Kinder waren natürlich ganz aufgeregt."

Eine Kollegin rief umgehend die Polizei an. "Zwei Polizisten waren dann auch sehr schnell da, schauten sich die Lage an und bedankten sich herzlich für unsere Mitarbeit." Das Ganze habe rund 20 Minuten gedauert, sagte Hillers. "Danach haben wir unsere Wanderung fortgesetzt. Die Kinder waren immer noch sehr aufgekratzt, hielten auf dem Weg links und rechts konzentriert Ausschau nach weiteren Geldscheinen. Da lagen aber keine mehr." Ob nun von der Kreissparkasse eine Art Finderlohn zu erwarten sei, vermochte die Erzieherin nicht zu sagen.

Noch etwas anzumerken hatte dafür die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach zur Identität des 37-jährigen Täters aus Erkelenz, der gestern dem Haftrichter vorgeführt wurde. Der Mann sei ein Polizeibeamter des Polizeipräsidiums Mönchengladbach, der aus gesundheitlichen Gründen aber schon seit längerer Zeit nicht mehr im aktiven Dienst stehe.

(RP/jco)
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