Diskussion um CO-Pipeline Bayer will Sorgen mit Präsentation zerstreuen

Düsseldorf · In der nächsten Woche können die Gegner der CO-Pipeline in der Essener Grugahalle ihre Bedenken gegen die umstrittene Leitung vortragen. Bereits am heutigen Dienstag will die Bayer MaterialScienceAG (BMS) die Sorgen der Anlieger durch eine Presse-Präsentation zerstreuen.

Dabei soll auf einer Teststrecke in Monheim der reale Aufbau der Pipeline "inklusive der Sicherheitseinrichtungen an der Rohrleitung" gezeigt werden, so das Unternehmen.

Nach einer intensiven Diskussion um die Sicherheit der Kohlenmonoxid-Pipeline hatte Bayer bei der Bezirksregierung ein neues Planfeststellungsverfahren beantragt. Dabei geht es unter anderem darum, Lageabweichungen und Änderungen beim Rohrmaterial zu legalisieren.

Bei den Änderungen geht es laut Bayer zum Großteil um Trassenverschiebungen um wenige Meter, aber auch um technische Änderungen wie die Verwendung bestimmter Stahlsorten oder die Verlegung einer zusätzlichen Schutzmatte über der Leitung. Bayer-Manager Klaus Jaeger betonte: "Bei einem komplexen Infrastrukturprojekt sind Planungsanpassungen in der Regel nicht vermeidbar." Das Unternehmen wolle aufzeigen, warum die Änderungen notwendig seien und die Sicherheit dabei nicht nur gewährleistet bleibe, sondern sogar noch erweitert werde.

Kritiker hatten rund 24.000 Einwendungen gegen den Planänderungsantrag abgegeben. Anne Lütkes (Grüne), Chefin der Düsseldorfer Bezirksregierung, sieht in dem Erörterungstermin in Essen nun einen wichtigen Beitrag zur Transparenz in dem Genehmigungsverfahren.

Die CO-Pipeline soll die Bayer-Standorte in Dormagen und Krefeld-Uerdingen verbinden und ist 67 Kilometer lang. Gegner befürchtet, dass von einem Leck an der Leitung enorme Risiken ausgehen könne, da das Gas geruchlos und hochgiftig ist. Bayer hält das Risiko hingegen für beherrschbar. Der Druck der Pipeline soll ständig überwacht werden. Mit einem Sensorschlauch-System könnten kleinste CO-Mengen entdeckt werden, bevor die Situation bedrohlich werden könnte, sagte ein Sprecher.

Offen ist nach Angaben der Bezirksregierung, wie lange der Erörterungstermin dauern wird. Die Behörde sei sogar darauf vorbereitet, dass die Veranstaltung mehrere Wochen dauern könne, hieß es in Düsseldorf. Erst nach Abschluss des Erörterungstermins und sorgfältiger Abwägung aller Ergebnisse will sie eine abschließende Entscheidung über die beantragten Planänderungen treffen.

(gmv)
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