NRW-Umweltministerium Baumschäden durch freilaufende Wisente werden ersetzt

Düsseldorf · Baumschäden durch freilaufende Wisente sollen in Nordrhein-Westfalen künftig ersetzt werden. Pro Jahr stünden dafür 50000 Euro zur Verfügung, teilte das Landesumweltministerium am Freitag in Düsseldorf mit. Der Ausgleich für Wildschäden wie geschälte Bäume in den privaten Wäldern des Streifgebiets der großen Säugetiere wird von mehreren Seiten gemeinsam übernommen.

 Der Wisent ist das größte und schwerste Landsäugetier in Europa.

Der Wisent ist das größte und schwerste Landsäugetier in Europa.

Foto: dpa, mb vbm

Die Hälfte des Betrags kommt vom Land. Weiter beteiligt sind der Kreis Siegen-Wittgenstein, der Trägerverein Wisent-Welt-Wittgenstein, die Wittgenstein-Berleburg'sche Rentkammer und der WWF.

Im Streit um die Schälschäden durch die im Rothaargebirge ausgewilderten Wisente hat das Landgericht Arnsberg derweil eine außergerichtlichen Einigung ausgelotet. Zum Auftakt des von zwei privaten Waldbesitzern angestrengten Zivilverfahrens bot der Projektverein am Freitag weitere Maßnahmen an, mit denen verhindert werden soll, dass die Tiere die Wälder der Kläger betreten.

1,3 Kilometer langer Zaun

Unter anderem wolle man versuchen, mit einem 1,3 Kilometer langen Zaun den Wechsel der Herde in das nicht zum Projektgebiet gehörende Sauerland zu verhindern. Das Gericht regte an, in den kommenden sechs Monaten zu prüfen, ob dies weitere Schäden in den Wäldern der Kläger verhindere. Richter Jörg Maus machte während der Güteverhandlung deutlich, dass dieser Streit eigentlich durch eine Mediation geklärt werden müsse, um den Interessen aller Beteiligten gerecht zu werden.
"Es wurde offenbar bisher viel zu wenig miteinander gesprochen."

Parallel hatte das Land am Freitag mitgeteilt, dass die Schäden der privaten Waldbesitzer künftig von einem Fonds übernommen würden.
Dafür stünden pro Jahr 50 000 Euro zur Verfügung. Die Hälfte des Geldes kommt vom Land, 25 000 Euro teilen sich der Kreis Siegen-Wittgenstein, der Wisent-Verein und die Umweltschutzorganisation WWF.

Einst war das Wildrind in Europa weit verbreitet, heute gilt sein Bestand als bedroht. Der Wisent ist das größte und schwerste Landsäugetier in Europa: Seine Schulterhöhe kann fast 1,90 Meter betragen, ausgewachsene Stiere kommen auf bis zu 1000 Kilogramm.

(lnw)
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