Mettmann Bau der Seibelspange beginnt im Juli

Mettmann · Die Bezirksregierung wird keine Umweltzone zum 1. Juli einführen. Der Kreis startet mit dem Bau der Osttangente.

 Die Bäume am Schellenberg sind bereits gerodet. Es ist Platz für die neue Trasse vorhanden.

Die Bäume am Schellenberg sind bereits gerodet. Es ist Platz für die neue Trasse vorhanden.

Foto: Janicki, Dietrich

Eigentlich sollte Ende Juni der Startschuss für den Bau der Seibelquerspange fallen. Grund: Die Bezirksregierung hatte der Stadt eine Frist gesetzt. Sollten nicht bis zum 30. Juni die Bauarbeiten für die Seibelquerspange beginnen, würde am 1. Juli eine Umweltzone in Mettmann eingeführt werden. Das bedeutet: Autos ohne oder mit einer roten Plakette dürften ab dem 1. Juli nicht mehr durch die Innenstadt fahren.

Doch die Umweltzone ist vom Tisch. Die Stadt hat in Verhandlungen mit der Bezirksregierung erreicht, dass die Rodungsarbeiten am Schellenberg und die Versetzung eines Trafos am Carpe Diem als Baubeginn gelten. Doch richtig los, geht's erst im Juli. Denn: Die Stadt musste das Projekt europaweit ausschreiben. Für die Verwaltung steht zwar die ausführende Firma fest, sagte Abteilungsleiter Stephan Kopp. Aber: Die Firmen, die nicht zum Zuge kommen, erhalten jetzt eine Absage. Dann haben sie noch 14 Tage Zeit, dagegen Einspruch einzulegen. Das kann bis Anfang Juli dauern.

Die Seibelquerspange verbindet die Nordstraße/Schwarzbachstraße mit der Johannes-Flintrop-Straße und soll den Verkehr aufnehmen, der heute über die Johannes-Flintrop-Straße und die Schwarzbachstraße den Jubiläumsplatz passiert.

Die Straßentrasse der Seibelquerspange beginnt an der Schwarzbachstraße in Höhe des heutigen Buswendeplatzes, wird südlich der Gebäude des städtischen Baubetriebshofes bergauf über die Halde der ehemaligen Aluminiumschmelze unterhalb der Bebauung am Schellenberg geführt. Sie endet an der Johannes-Flintrop-Straße an der heutigen Einmündung der Seibelstraße in einem neuen Kreisverkehr.

Um den Kreisverkehr zu bauen, muss ein Haus an der Straßenecke abgerissen werden. Außerdem wird ein Teil der Außenanlage des Seniorenstiftes Carpe Diem benötigt. Ein Trafo wurde bereits umgesetzt. Die Gesamtstreckenlänge der Spange beträgt 570 Meter.

Im Bereich des städtischen Baubetriebshofs wird die Seibelquerspange mit einer dreifeldrigen Stahlbetonbrücke über den Deponiekörper der sanierten Altlastenhalde geführt. Mit einer weiteren Brücke wird der Hammerbach überspannt. Die Straße hat zwei Fahrbahnen von je 3,25 Meter Breite und an einer Seite einen Geh- und Radweg von insgesamt drei Meter Breite.

Die Verkehrsuntersuchungen prognostizieren für die Seibelquerspange eine Verkehrsbelastung von 10 500 Autos am Tag. Anwohner der Nordstraße und der Berliner Straße befürchten ein vermehrtes Verkehrsaufkommen durch den Bau der Seibelspange. Die Bauzeit wird etwa zwei Jahre betragen. Die Gesamtprojektkosten liegen bei 8,5 Millionen Euro. Der vom Land Nordrhein-Westfalen gewährte Zuschuss beträgt 4,6 Millionen Euro.

Noch im Juni soll mit dem Bau der Osttangente begonnen werden. Sie verbindet die Wülfrather Straße mit der Elberfelder Straße und soll den innerstädtischen Verkehr entlasten. Die Trasse hat eine Gesamtlänge von rund 1381 Meter. Entlang der Trasse sind zwei Brückenbauwerke geplant, eines zur Überquerung der Regiobahn-Strecke (Länge 40 Meter) und das zweite zur Überquerung der Talaue des Mettmanner Baches (Länge 120 Meter), einem Landschaftsschutzgebiet.

Im Zuge der Baumaßnahme werden im Jahr 2016 auch die beiden nachfolgenden Knotenpunkte Elberfelder Straße/Bergstraße und Flurstraße/Gruitener Weg den geänderten Verkehrsverhältnissen angepasst. Der Knotenpunkt Beethovenstraße/Flurstraße/Gruitener Weg wird dabei in einen Kreisverkehr umgebaut. Die Gesamtprojektkosten werden rund zwölf Millionen Euro betragen.

(RP/rl/ila)
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