Protestaktion in Bochum Bandidos erstatten Anzeige wegen Kuttenverbot

Düsseldorf/Bochum · Mitglieder der Rockergruppe "Bandidos" wollen juristisch gegen das Verbot ihrer Symbole vorgehen. In Bochum erschienen am Freitag zwei Mitglieder in einer gezielten Aktion vor dem Polizeipräsidium in Jacken mit dem verbotenen Emblem. Die NRW-Polizei hat derweil weitere Abzeichen von Rocker-Gruppen verboten.

Rockerclubs NRW: Bandidos, Hells Angels, Satudarah & Co.
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Rocker-Clubs in NRW: Daten und Fakten

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Mit einer Protestaktion wehren sich Anhänger der Rockergruppe "Bandidos" gegen das Verbot ihres Club-Symbols. Anhänger trugen am Freitag vor dem Bochumer Polizeipräsidium Jacken mit den verbotenen Symbolen, teilte die Polizei mit. Die "Bandidos"-Jacken wurden sichergestellt, die Rocker erstatteten Anzeige.

Die Symbole der berüchtigten Rockergruppen "Hells Angels" und "Bandidos sind inzwischen in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens verboten. Zwei der drei Generalstaatsanwaltschaften - Köln und Düsseldorf - haben sich damit einer rechtliche Bewertung des Oberlandesgerichts Hamburg angeschlossen. Dabei geht es um den Totenschädel mit Helm und Engelsflügeln und den roten Schriftzug "Hells Angels" und um die typischen "Bandido"-Symbole, den sogenannten "Fat Mexican" und den rot-goldenen Schriftzug "Bandidos". Diesen hatten die Bandidos in Duisburg bereits von ihrem Clubhaus entfernt.

Zudem ird das Zeigen von Symbolen von sechs weitere Clubs strafrechtlich verfolgt. Das teilte das Innenministerium am Freitag mit. Zu den Gruppen, denen das Tragen ihrer Namenszüge und Symbole etwa auf Kutten untersagt wird, gehören die mit den Bandidos Aachen verbotenen "Chicanos MC", "X-Team" und "Diablos MC" sowie den mit den Hells Angels Cologne verbotenen "Red Devils MC". Das Gleiche gilt für die Symbole des in Sachsen verbotenen "Gremium MC" und des in Bremen ebenfalls verbotenen "Mongols MC".

"Mit einem zusätzlichen Verbot von Kennzeichen weiterer Rockerbanden gehen wir nachdrücklich gegen diese Kriminellen vor", erklärte Innenminister Ralf Jäger am Freitag in Düsseldorf. "Die Polizei kennt diese Banden und ihre Köpfe ganz genau", sagte er. Beim Duisburger Clubheim "Fat Mexican" haben die Rocker haben ihre Symbole bereits abgedeckt. Auf mehreren Internetseiten verschwanden die Abzeichen der Rocker.

Bei den jüngsten Kontrollen in der Rockerszene haben Polizisten Tätowierungen mit den verbotenen Symbolen der Hells Angels sowie den Totenkopfschädel mit Engelsflügeln festgestellt. Da die verbotenen Kennzeichen sichtbar waren, erstattet die Polizei Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Vereinsgesetz.

In den vergangenen zwei Jahren führte die NRW-Polizei mehr als 180 Kontrollen und Razzien gegen Rocker durch. Bei den rund 17.200 Personen- und über 6300 überprüften Fahrzeugen beschlagnahmten die Beamten zahlreiche Hieb- und Stichwaffen. Insgesamt zeigte die NRW-Polizei bei 531 Treffen von Rockern Präsenz, teilt das Ministerium weiter mit.

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