Remscheid Bahn frei für den Müngstener

Remscheid · Ab Montag dürfen wieder Züge über die Müngstener Brücke fahren. Das Eisenbahnbundesamt hat dafür bis Ende 2014 grünes Licht gegeben. Die Genehmigung gilt indes nicht für Güter- und Sonderzüge.

Müngstener Brücke - eine Chronologie
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Foto: Martin Kempner (Archiv)

Die Leidenszeit der Bahnpendler hat ebenso ein Ende wie der Schienenersatzverkehr: Ab kommenden Montag, 27. Juni, wird die Deutsche Bahn wieder den Zugverkehr über die Müngstener Brücke aufnehmen. Allerdings nur für den Personenverkehr, für Güter- und Sonderzüge bleibt Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke bis auf weiteres gesperrt. Dies teilte die Bahn gestern mit, nachdem zuvor das Eisenbahnbundesamt (EBA) die zunächst bis Ende 2014 geltende Wiederinbetriebnahme genehmigt hatte.

Fahrgäste diesmal mitgerechnet

Züge mit einem Gesamtgewicht von 98,64 Tonnen und einer Achslast von 13,7 Tonnen dürfen laut EBA über die Müngstener Brücke fahren, und zwar auf beiden Gleisen mit 70 Stundenkilometern. "Die Bahn hat umfangreiche Gutachten zur Standsicherheit und zur Befahrbarkeit der Brücke vorgelegt. Darin wurde diesmal neben dem Gewicht der Fahrzeuge auch das Gewicht der Fahrgäste berücksichtigt", teilt die Bonner Aufsichtsbehörde nicht ohne Ironie mit. "Um den Eisenbahnbetrieb über das Jahr 2014 hinaus aufrechtzuerhalten, muss die Deutsche Bahn weitere Sanierungsarbeiten an der Stahlkonstruktion durchführen", ergänzt EBA-Sprecher Ralph Fischer.

Das sieht auch der parlamentarische Staatssekretär im NRW-Verkehrsministerium so: "Die Bahn muss dafür sorgen, dass der Betrieb auch über 2014 hinaus aufrecht erhalten werden kann", forderte Horst Becker. "Wir dürfen mit dem Druck auf die Bahn nicht nachlassen", sagte Remscheids Landtagsabgeordneter Sven Wolf. Er forderte von der Bahn einen Zeitplan für die weiteren Sanierungs-Schritte.

Bauwerk langfristig erhalten

Erleichtert zeigten sich auch CDU-Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt: "Jetzt ist die Zeit gekommen, sich der mittel- und langfristigen Zukunft der Brücke zuzuwenden. Wir wollen, dass dieses einzigartige Bauwerk für den Schienenverkehr und für die Menschen erhalten bleibt."

Die Remscheider CDU unterstützt den Vorschlag von Solingens OB Feith, die Müngstener Brücke in die Unesco-Weltkulturerbe-Liste aufzunehmen. Wichtig sei, dass die Brücke keine "Museumsbrücke" werde. Die Brücke müsse weiterhin die Funktionen für den Personen- und den Güterverkehr erfüllen können, sagte Fraktionschef Jochen Siegfried. Der Industriestandort Remscheid werde auch in Zukunft auf Materiallieferungen über die Brücke angewiesen sein.

(RP)
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