Deutschlands bester Maschinenführer Sebastian Behr wird Vierter bei der Bagger-WM in Las Vegas

Bedburg/Las Vegas · Der Bedburger kämpfte in der vergangenen Woche in den USA um den Titel des besten Baggerfahrers der Welt. In der Finalrunde ließ der 43-jährige Kontrahenten aus Japan, Brasilien und Australien hinter sich. Das Podium verpasste er nur knapp.

Sebastian Behr aus Bedburg bei der Bagger-Weltmeisterschaft in Las Vegas.

Sebastian Behr aus Bedburg bei der Bagger-Weltmeisterschaft in Las Vegas.

Foto: Caterpillar

Gerade hat er noch an einer Weltmeisterschaft teilgenommen – in der schillernden Stadt Las Vegas, der Welthauptstadt der Unterhaltung – und nun steckt er schon wieder voll im Arbeitsalltag, bei Nieselregen, auf einer Baustelle in Grevenbroich. Ein größeres Kontrastprogramm hätte es für Sebastian Behr zu Beginn dieser Woche wohl kaum geben können. Und doch, so berichtet es der Bedburger am Montag am Telefon, ist er auch ein klein wenig froh darüber, dass endlich alles wieder seinen gewohnten Gang nimmt und er den Trubel der vergangenen Tage auch einmal vollends ausblenden kann.

Behr hat schließlich eine aufregende Woche hinter sich. Der 43-Jährige nahm in den USA an der Finalrunde der sogenannten „Global Operator Challenge“ teil, der alljährlichen Bagger-WM, organisiert vom Maschinenbauunternehmen Caterpillar. Der Bedburger hatte sich im vergangenen Jahr über mehrere Vorentscheide für das Finale in Las Vegas qualifiziert, dabei sicherte er sich bereits den Titel des besten Baggerfahrers Deutschlands.

Nachdem Behr auch schon im Jahr 2020 an der Bagger-WM teilnahm und es damals direkt auf den dritten Platz schaffte, sehnte er sich nun nach dem Weltmeistertitel. Im Vorfeld der WM kündigte der Bedburger bereits im Gespräch mit unserer Redaktion an, dass er in Las Vegas „das Beste aus sich herausholen“ möchte. Der Wettbewerb wird in den USA als „Superbowl für Baumaschinenführer“ angesehen. Auf dem Gelände in Las Vegas, wo parallel eine der weltweit größten Baumessen stattfand, wurden extra Tribünen und große Videoleinwände aufgebaut. Nach Angaben von Caterpillar sollen im Internet zudem über 25 Millionen Menschen das Event per Livestream verfolgt haben.

Reichlich Druck also für den Bedburger, der sich, ebenso wie die anderen Finalisten, die aus allen Teilen der Welt kamen, gleich drei verschiedenen Herausforderungen stellen musste. Als Erstes mussten die Teilnehmer einen riesigen Radlader durch einen engen Parcours manövrieren und rund acht Tonnen Erde möglichst schnell in einen Lastwagen verladen. Im Anschluss sollten die Baggerfahrer noch ein Eisenrohr in den Boden einlassen. „Das hat bei mir leider nicht so ganz geklappt“, berichtet Behr, der jedoch auch den Nachteil hatte, gleich als erster Teilnehmer ins Finale starten zu müssen. „So konnte ich mir natürlich keine Tipps von den Kollegen abholen“, sagt der Bedburger.

Sebastian Behr (4.v.l.) zwischen den weiteren acht internationalen Teilnehmern der Bagger-WM.

Sebastian Behr (4.v.l.) zwischen den weiteren acht internationalen Teilnehmern der Bagger-WM.

Foto: Caterpillar

Bei der zweiten und dritten Aufgabe lief es dann aber umso besser für den 43-Jährigen. Zunächst sollte er mit der Schaufel eines Baggers eine kleine Box zu öffnen, um darin kleine Objekte an der richtigen Stelle zu platzieren. „Und das ganz ohne Spiegel am Fahrzeug“, so der Bedburger. Danach mussten die Finalisten einen Graben auf verschiedenen Tiefen ausheben und einen verbuddelten Basketball finden.

Am Ende des rund sechsstündigen Wettkampfs verkündete eine Jury die Sieger. Doch statt Behr wurde Patrick Doheny aus Australien zum Champion gekrönt. Auf dem zweiten Platz landete Matt Ferris aus den USA, der dritte Platz ging an Łukasz Mokrzyński aus Polen. Der Bedburger durften sich aber immerhin über den vierten Platz freuen, das Podium hat er damit knapp verpasst.

Nichtsdestotrotz sei es eine großartige Erfahrung gewesen, sagt Behr. „Leider hat es am Ende nicht für eine Top-drei-Platzierung gereichtet, aber ich bin auf keinen Fall enttäuscht“, sagte der Bedburger. Vor allem der enge Zusammenhalt zwischen den Fahrern hat ihn sehr beeindruckt. „Es macht einen schon stolz, dabei gewesen zu sein“, so Behr. Auch in Zukunft möchte er weiter an solchen Wettbewerben teilnehmen, um dann irgendwann doch noch einmal seinen Traum vom Weltmeistertitel zu verwirklichen.

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