Tödliche Prügelattacke Niklas P. wird am Samstag beerdigt — Polizei erhält viele Hinweise

Bonn · Der nach einer brutalen Prügelattacke in Bad Godesberg gestorbene 17-jährige Niklas P. soll am kommenden Samstag beerdigt werden. Die Polizei sucht mithilfe von Hinweisen aus der Bevölkerung weiter nach den Tätern. Die ausgesetzte Belohnung von 3000 Euro könnte erhöht werden.

Auch dank der Flugblätter seien viele gute Hinweise bei der Polizei eingegangen, sagte ein Sprecher.

Auch dank der Flugblätter seien viele gute Hinweise bei der Polizei eingegangen, sagte ein Sprecher.

Foto: Polizei Bonn

Nach der tödlichen Prügelattacke auf Niklas P. in Bad Godesberg dauern die Ermittlungen der Polizei an. "Wir haben, nicht zuletzt durch die Flugblattaktion, viele und vor allem gute Hinweise erhalten", sagte Robert Scholten, Sprecher der Polizei Bonn, unserer Redaktion. Auch die Zeugenvernehmungen hätten gute Informationen gebracht. Festnahmen habe es bislang allerdings nicht gegeben.

Bad Godesberg: Niklas P. wird am Samstag beerdigt
Foto: dpa, mg kde

Für Hinweise auf die Täter, die den 17-jährigen Niklas P. vor rund anderthalb Wochen derart verprügelt hatten, dass er im Krankenhaus gestorben war, hat die Staatsanwaltschaft eine Belohnung in Höhe von 3000 Euro ausgesetzt. Die Belohnung könnte nun durch private Spenden aufgestockt werden. Inwiefern dies möglich sei, werde derzeit von einer Anwältin geprüft, sagte Scholten.

Zum Trauergottesdienst für Niklas P. am kommenden Samstag seien alle eingeladen, die ihre Anteilnahme am Tod des Jugendlichen ausdrücken wollten, erklärte die katholische Kirchengemeinde St. Marien im Stadtteil Bad Godesberg. Bis dahin bleibe auch das Kondolenzbuch geöffnet. Die Trauerfeier in der Marienkirche soll um 11 Uhr beginnen. Anschließend werde Niklas P. auf dem nahen Burgfriedhof bestattet.

Am Wochenende hatten 50 Rechtsextremisten den Fall genutzt, um Front gegen Ausländer zu machen. Ihrer Kundgebung "Stoppt die Gewalt" standen einige Hundert Gegendemonstranten gegenüber. Die rechtsgerichtete Kundgebung unterstellte, Ausländer seien für die Prügel-Attacke verantwortlich. Die Polizei hatte erklärt, nach Zeugenaussagen hätten zwei der Täter dunkle oder auch braune Haut und sprächen akzentfrei Deutsch.

Es sei ein Anliegen der Familie, dass es bis zur Beisetzung keine Demonstrationen und gemeinschaftlichen Aktionen am Tatort mehr gebe, sagte Dechant Wolfgang Picken von der Kirchengemeinde. "Niklas' Tod ist eine Zäsur. Nichts ist mehr, wie es vorher war", sagte er. Über die Trauerfeierlichkeiten hatten zuvor die "Kölnische Rundschau" und der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet.

(lsa/lnw)
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