Bad Berleburg Flüchtlingsunterkunft wegen Problemen mit Sicherheitsdienst geräumt

Bad Berleburg · Wegen Problemen mit dem Sicherheitsdienst hat das Land die Flüchtlingsunterkunft in Bad Berleburg geräumt. 235 Bewohner seien am Freitag kurzfristig in andere Einrichtungen verlegt worden.

Sicherheitskräfte gehen über das Gelände eines Flüchtlingsheims (Symbolbild).

Sicherheitskräfte gehen über das Gelände eines Flüchtlingsheims (Symbolbild).

Foto: dpa/Ina Fassbender

Von dieser Maßnahme berichtete die Bezirksregierung Arnsberg. Es gebe „begründete Zweifel an der Auftragserfüllung des Sicherheitsdienstleisters“, schrieb die Behörde zur Begründung. Das Unternehmen sei mehrfach zur Beseitigung der Probleme aufgefordert worden, habe die gesetzten Fristen aber verstreichen lassen. Die Bezirksregierung habe sich deshalb gezwungen gesehen, die Einrichtung in Bad Berleburg zu räumen.

WDR und „Westfalenpost“ berichteten unter Berufung auf die Bezirksregierung, dass der Sicherheitsdienst zu wenig und zu schlecht qualifiziertes Personal eingesetzt habe. Außerdem hätten Brandschutz-Übungen unbefriedigende Ergebnisse gezeigt. Für Nachfragen war die Bezirksregierung am Samstag nicht erreichbar.

Flüchtlingsunterkünfte im Kreis Siegen-Wittgenstein hatten zuletzt mehrmals für Schlagzeilen gesorgt. In Bad Berleburg hatten Flüchtlinge schon vor Jahren Vorwürfe gegen das Sicherheitspersonal erhoben. Am Landgericht Siegen läuft im Moment die juristische Aufarbeitung eines Missbrauchsskandals im nahe gelegenen Burbach. Bewohner wurden dort weggesperrt, geschlagen und schikaniert. Der Heimleiter wurde bereits zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, gegen 26 weitere Angeklagte läuft das Verfahren noch.

(mba/dpa)
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