Emmerich Awo-Gelder: "Am Ende kommt es immer raus"

Emmerich · Die offenbar vom ehemaligen Vorsitzenden des Ortsvereins unterschlagenen Gelder der Arbeiterwohlfahrt in Emmerich (die Rheinische Post berichtete) erhitzen immer noch die Gemüter. Bei der RP gingen am Wochenende zahlreiche E-Mails von Lesern ein, die sich empört über den Vorfall äußerten.

Bei der Awo selbst hofft man, dass der Imageschaden im Rahmen bleibt. "So einen Fall hat es bei uns noch nicht gegeben. Die Leute wissen, dass es sich hier um die Verfehlung eines Einzelnen handelt", sagte dazu Awo-Kreisgeschäftsführer Viktor Kämmerer der RP bereits vergangene Woche. Er verweist darauf, dass es solche Fälle immer wieder in den verschiedensten Institutionen gebe. "Am Ende kommt es aber immer raus", ist er überzeugt.

Erst im Juni dieses Jahres war eine 32-jährige, ehemalige Mitarbeiterin des Emmericher Sozialamtes wegen Unterschlagung zu 21 Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Die Frau hatte in 129 Fällen Gelder bei den Sozialämtern in der Rheinstadt und in Isseum unterschlagen. Insgesamt 105 000 Euro hatte sie veruntreut.

Für zweieinhalb Jahre ins Gefängnis musste hingegen ein ehemaliger Mitarbeiter des Reeser Sozialamtes. Der Mann war im Jahr 2010 zu der Haftstrafe verurteilt worden, weil er zwischen 2005 und 2008 Sozialleistungen in Höhe von 187 000 Euro unterschlagen hatte.

Der Fall war übrigens bei einer Routineüberprüfung aufgefallen — ganz ähnlich wie jetzt auch bei der Awo in Emmerich. Dort dürfte die Summe, deren genaue Höhe noch ermittelt werden muss, zwar bedeutend geringer sein, der Effekt beim Umfeld ist jedoch der gleiche: "Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle Beteiligten und ein unglaublicher Vertrauensmissbrauch", schildert Viktor Kämmerer die Situation.

Im neuen Jahr will die Awo in Emmerich einen neuen Vorsitzenden wählen. Bis dahin soll der Fall restlos aufgeklärt sein.

(RP/jul)
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