Nach Streiks Awo-Beschäftigte in NRW bekommen 5,7 Prozent mehr Lohn

Gelsenkirchen · Tarifeinigung bei der Arbeiterwohlfahrt in NRW: Nachmehreren Warnstreiks haben die Tarifparteien einen Kompromiss für die Awo-Mitarbeiter erarbeitet. Der neue Tarifvertrag wertschätze die Arbeitsbelastung aber noch nicht genug, meint Verdi.

 Tausende Awo-Beschäftigte in NRW hatten mehrmals für höhere Löhne gestreikt.

Tausende Awo-Beschäftigte in NRW hatten mehrmals für höhere Löhne gestreikt.

Foto: dpa, dna tmk olg fg

Die 36.000 Beschäftigten der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Nordrhein-Westfalen erhalten vom 1. Januar an mehr Geld. Die Tarifparteien einigten sich am Donnerstagabend in Gelsenkirchen auf eine dreistufige Anhebung der Löhne und Gehälter um insgesamt 5,7 Prozent, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. Zunächst gibt es 2,4 Prozent mehr. Im August kommen 1,7 Prozent hinzu. Ein Jahr später, im August 2016, gibt es nochmal 1,6 Prozent mehr. Der Tarifvertrag läuft bis Ende November 2016.

Die unteren und mittleren Lohngruppen bekommen außerdem im März 2015 eine Einmalzahlung von 275 Euro. Erzieherinnen erhalten ab 2015 eine Zulage von 120 Euro, die ein Jahr später auf 130 Euro angehoben wird.
Auszubildende bekommen ab 2015 zunächst 40 Euro mehr, ab 2016 dann 20 Euro mehr sowie eine Einmalzahlung von 100 Euro. Für Verdi-Mitglieder wurden drei zusätzliche freie Tage vereinbart. "Diejenigen, die in diesem Tarifkonflikt die Kohlen aus dem Feuer geholt haben, müssen dafür auch belohnt werden", sagte Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Cremer laut der Mitteilung. Der Kompromiss wurde in der sechsten Verhandlungsrunde erzielt. Die Tarifkommission hat der Vereinbarung bereits zugestimmt.

Die Arbeitsbelastung in den sozialen Diensten erfahre durch den Tarifvertrag noch nicht die notwendige Wertschätzung der Arbeitgeberseite, erklärte ein Verdi-Sprecher. Am Mittwoch hatten zum wiederholten Mal zahlreiche Awo-Beschäftigte mit Warnstreiks in Kitas, Seniorenheimen und im Nachmittagsbetreuung an offenen Ganztagsschulen für Ausfälle gesorgt. Bis zur nächsten Tarifrunde werde man daran arbeiten, "noch schlagkräftiger zu sein", kündigte die Gewerkschaft an.

(lnw)
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