Jagd auf Automaten-Sprenger Zusammenarbeit der Polizei mit den Niederlanden wird schwieriger

Düsseldorf · Weil auf niederländischer Seite zwei von drei Ermittlungseinheiten aufgelöst wurden, kann die Polizei in NRW Automaten-Sprenger schlechter verfolgen. Zu gemeinsamen Ermittlungen sei es zuletzt gar nicht mehr gekommen.

 Ein Polizist kontrolliert einen Autofahrer an der Grenze Belgiens zu den Niederlanden. (Symbolfoto)

Ein Polizist kontrolliert einen Autofahrer an der Grenze Belgiens zu den Niederlanden. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Eric Lalmand

Die gemeinsame Jagd mit niederländischen Kollegen auf Geldautomaten-Sprenger ist aus Sicht der deutschen Ermittler schwieriger geworden. Auf niederländischer Seite seien zum 1. Juli 2020 von ehemals drei Ermittlungseinheiten zwei aufgelöst worden, heißt es in einem Bericht an den Rechtsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags. Die Erfolgsaussichten bei den Ermittlungen gegen „niederländische Tätergruppierungen sind hierdurch nicht unerheblich gemindert worden“, heißt es darin.

Der nordrhein-westfälischen Landesregierung zufolge werden fast alle Automaten-Sprengungen - 2020 gab es allein in NRW 176 versuchte und vollendete - einem kriminellen Netzwerk aus den Niederlanden zugerechnet. So waren im vergangenen Jahr von 27 gefassten Tatverdächtigen 19 aus dieser Szene. Der Kontakt mit den Ermittlern auf der anderen Seite der Grenze läuft über sogenannte Rechtshilfeersuchen, bei denen die deutsche Seite zum Beispiel nach niederländischen Handy-Ortungsdaten oder DNA-Vergleichen fragt. Das klappt laut dem Bericht des Landesjustizministeriums gut.

Was zuletzt nicht mehr funktioniert habe, seien gemeinsame Verfahren oder Ermittlungsgruppen. Dazu sei es „trotz wiederholter Kontaktaufnahmen mit den niederländischen Behörden“ nicht mehr gekommen, wird die zuständige Zentralstelle für Organisierte Straftaten im Bericht des Ministeriums zitiert.

(chal/dpa)
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