Korschenbroich Autoaufbrüche auf Rekord-Niveau

Korschenbroich · Auf Navigationsgeräte und neuerdings auch auf Airbags haben es unbekannte Banden abgesehen. Die Zahl der Autoaufbrüche im Stadtgebiet ist um 50 auf 213 Fälle angestiegen. Insgesamt gab's im Stadtgebiet 1626 Straftaten.

 Der Alptraum eines jeden Autobesitzers: Immer wieder kommt es in der Region zu Diebstählen festinstallierter Navigationsgeräte. Erst in der Nacht von Freitag auf Samstag wurden in Alt-Korschenbroich wieder drei Auto aufgebrochen.

Der Alptraum eines jeden Autobesitzers: Immer wieder kommt es in der Region zu Diebstählen festinstallierter Navigationsgeräte. Erst in der Nacht von Freitag auf Samstag wurden in Alt-Korschenbroich wieder drei Auto aufgebrochen.

Foto: Polizei

Erst in der Nacht von Freitag auf Samstag waren im Stadtgebiet wieder Navi-Diebe unterwegs. Bei fünf BMW hatten Unbekannte die Seitenscheibe eingeschlagen, um an die festinstallierten Navigationsgeräte zu kommen. Dieses Mal waren die Peter-Irmen-Straße, die St.-Andreas-Straße, die Clara-Viebig-Straße und die Zalfenstraße betroffen. 213 Mal haben Diebe im vergangenen Jahr Korschenbroicher Autos geknackt, um Navis und neuerdings auch Airbags auszubauen. "Das sind 50 Fälle mehr als 2011", spricht Korschenbroichs Polizeichef, Polizeihauptkommissar Jürgen Morgenweg, eine Steigerung von 30,6 Prozent an.

Erst zur Jahresmitte vermeldete Jürgen Morgenweg einen Erfolg: "Wir konnten einige Täter festnehmen." Allerdings hielt seine Freude nicht lange an: "Die eine Bande hatten wir zerschlagen, und schon hatte sich eine neue Bande etabliert." Bei den meisten Fällen handele es sich bei diesen sogenannten Diebstählen aus und an Kfz um organisierte Gruppen aus Osteuropa. "Das Diebesgut wird dann auch nach Osteuropa verschachert", ärgert sich Morgenweg über die aus seiner Sicht "gut strukturierten Banden". Die Täter zu fassen, sei schon schwierig, die Hintermänner dingfest zu machen, sei eine besondere Herausforderung.

Bei den Autoaufbrüchen konzentrierten sich die Banden vorwiegend auf die Ortsteile Korschenbroich und Kleinenbroich. "Wir haben sogar Mehrfachgeschädigte", spricht Jürgen Morgenweg einen Autobesitzer an, dem dreimal sein Navi gestohlen wurde. Der Polizeihauptkommissar empfiehlt daher jedem, sein Fahrzeug in die Garage zu setzen: "Es gibt mittlerweile auch Navi-Safes, die erschweren auf jeden Fall den Ausbau." Zudem registrierte er 16 Autodiebstähle. "Das sind drei weniger als 2011."

Einen Rückgang um 18,1 Prozent (38 Fälle) bei den Fahrraddiebstählen und einen Rückgang um vier auf jetzt 33 Fälle vermeldete Morgenweg bei der Gewaltkriminalität. "Darunter fallen kleinere Raubdelikte, wenn beispielsweise am Bahnhof einer Passantin das Handy oder die Handtasche geklaut wird."

Entgegen dem Kreis-Trend sind die Einbruchszahlen in Korschenbroich leicht angestiegen. Nach 2010 reduzierte sich die Zahl der Einbrüche von 115 auf 71. Im Vorjahr wurden 77 Wohnungen im Stadtgebiet aufgebrochen. "Damit liegt der Fünf-Jahresdurchschnitt bei 74,4 Delikten", so Morgenweg, der allerdings betont: "In Korschenbroich lässt es sich gut leben. Die Stadt ist sicher. Einen straffreien Raum gibt es schließlich nirgendwo."

Was ihn richtig stört: Die 299 Betrugsdelikte (ein Plus von 44 Fällen) machen ihm die ganze Kriminalitätsstatistik kaputt. Ein Korschenbroicher Ebay-Betrüger treibt hier im mittlerweile dritten Jahr die Zahlen hoch. Seine Masche: Er kassiert Geld und liefert keine Waren aus.

(RP/rl)
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