Düsseldorf Auswärtige Autofahrer sollen Tiefgarage nutzen

Düsseldorf · Das System mit Anwohnerparkausweisen in Oberkassel soll gestärkt werden. Freie Parkzeiten für jedermann fallen künftig weg. Einige Straßen sind oft so zugeparkt, dass es für Rettungsfahrzeuge eng wird.

 1,60 Euro kostet Kurzparker die ersten 60 Minuten im Parkhaus, für jede weitere Stunde müssen Autobesitzer je einen Euro bezahlen.

1,60 Euro kostet Kurzparker die ersten 60 Minuten im Parkhaus, für jede weitere Stunde müssen Autobesitzer je einen Euro bezahlen.

Foto: andreas endermann

Die Parkplatzsituation in Oberkassel hat sich in den Wohnstraßen offenbar so verschärft, dass man nun nach drastischen Mitteln greift, um die Lage für Anwohner zu verbessern: Um das freie Parken für Nicht-Anwohner in den Wohngebieten rund um den Barbarossaplatz unattraktiver zu machen, werden zum Ende des Jahres sämtliche Beschilderungs-Zeitzusätze (8 bis 11 Uhr und 16 bis 20 Uhr) durch ein ganztätig gültiges Parkverbot (außer für Anwohner mit Ausweis) ersetzt.

In diesen genannten Zeiten durfte man bisher mit einer Parkscheibe seinen Wagen abstellen. Das soll künftig nicht mehr erlaubt sein. Bezirksvorsteher Rolf Tups (CDU) bestätigte, dass man entsprechende Regeln prüft. Es gibt mehrere Gründe für diese Idee:

Pendler Anwohnern fallen immer häufiger Pendler auf, die dort ihr Fahrtzeug parken und dann mit der Bahn ab Luegallee in die Innenstadt fahren. Das (eher geringe) Risiko, in den nicht "freien" Parkzeiten erwischt zu werden und zahlen zu müssen, nehmen sie in Kauf.

Rettungsfahrzeuge Bei regelmäßigen Kontrollfahrten der Feuerwehr fallen immer wieder Straßenzüge auf, in denen vor allem die großen Brandbekämpfungsfahrzeuge der Feuerwehr im Ernstfall nicht durchkämen. Sie sind zwar berechtigt, Hindernisse aus dem Weg zu räumen, doch dabei würden sie wertvolle, vielleicht sogar lebensrettende Zeit verlieren. Das will man nicht länger hinnehmen.

Quartiersgarage Die neue Tiefgarage Barbarossaplatz ist seit Monaten fertig, aber sie wird kaum genutzt. Mit den strengeren Parkregeln will man auswärtige Autofahrer zwingen, die Garage zu nutzen. Derzeit steht sie fast komplett leer.

Ginge es nach dem Verkehrs- und Verschönerungsverein Oberkassel, würde man bald über weitere Garagen nachdenken. Der Vorsitzende des Vereins, Georg Eiker, forderte jetzt, die sogenannten Deichgaragen nochmals anzugehen. Sie waren vor vielen Jahren am Widerstand unmittelbarer Nachbarn gescheitert, denen es gelungen war, zusätzliche Oberkasseler zu aktivieren. Und auch eine am Salierplatz geplante Garage scheiterte an Anwohnerbedenken. Was dort, so der Verschönerungsverein, heute von vielen bedauert wird.

Bezirksvorsteher Rolf Tups (CDU) betont, man wolle vor allem die Lage für die Anwohner verbessern. Es gehe nicht an, dass man zwar einen Anwohnerausweis habe, die Parkplätze aber von Fremdparkern blockiert seien. Seinerzeit habe man die freien Zeiten über den Tag angeboten, um dort sitzenden Unternehmen Kundenbesuch zu ermöglichen. Aber die Entwicklung sei eine ganz andere geworden. Die Zeit dieser in Düsseldorf einmaligen Sonderregelung sei vorbei.

Vom Bau der Tiefgarage hatte man sich im Stadtteil eine erhebliche Verbesserung der Lage erhofft.

(RP)
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