Austausch von Konnektoren Streit um Datensicherheit in Arztpraxen

Düsseldorf · Weil Sicherheitszertifikate auslaufen, sollen rund 130.000 Geräte in Arztpraxen ausgewechselt werden. Das erzeuge nicht nur Kosten von mehr als 300 Millionen Euro, sondern auch Unmengen von Elektroschrott, sagen Mediziner. Sie drängen in der Sache auf eine Neubewertung.

 Um die sichere Übermittlung von Patientendaten zu gewährleisten, sollen Geräte in Praxen ausgetauscht werden.

Um die sichere Übermittlung von Patientendaten zu gewährleisten, sollen Geräte in Praxen ausgetauscht werden.

Foto: dpa/Jens Kalaene

Der Austausch von technisch intakten Geräten, die für die Übertragung von Patientendaten benötigt werden, sorgt derzeit für Unmut in der Ärzteschaft. So sind die Mediziner einerseits verärgert darüber, dass an sich funktionsfähige Module nach nur fünf Jahren Laufzeit ersetzt und zerstört werden müssen, also Mengen von Elektroschrott anfallen, und andererseits dafür insgesamt Kosten von rund 300 Millionen Euro für die Sozialversicherung entstehen. „Es ist unverständlich, dass wir in Zeiten zunehmender Umweltprobleme im Gesundheitswesen weiterhin eine Wegwerfgesellschaft sind“, kritisiert Oliver Funken, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Nordrhein, das Vorhaben. Der anstehende Austausch der sogenannten Konnektoren sei eine Vergeudung von Ressourcen an wertvollen Elektrobauteilen und Verschwendung von Geldern der Sozialversicherung. Statt auf kostengünstigere Software-Updates zu setzen, würden die Praxen zum Austausch der Hardware und Software gezwungen.