Landgericht Arnsberg Prozess um Hungertod eines zweijährigen Jungen unterbrochen

Arnsberg · Anakin wurde nur zwei Jahre alt. Er starb vor vier Jahren im Sauerland an Unterernährung. Seine kleine Schwester wurde knapp vor dem Hungertod gerettet. Jetzt sollte der Prozess gegen die Mutter weitergehen, wurde aber sogleich unterbrochen.

 Die angeklagte Mutter mit ihrem Verteidiger Stephan Lucas im Flur des Landgerichts (Archivbild vom 07.02.2018).

Die angeklagte Mutter mit ihrem Verteidiger Stephan Lucas im Flur des Landgerichts (Archivbild vom 07.02.2018).

Foto: dpa, bt gfh

Der Prozess wurde am Mittwoch bereits nach wenigen Minuten wieder unterbrochen. Das Landgericht Arnsberg hatte zuvor den Antrag des Verteidigers abgelehnt, einen weiteren Psychologen mit seiner Einschätzung der Angeklagten zur Tatzeit zu vernehmen.

Der vom Gericht beauftragte psychiatrische Gutachter hält die mittlerweile 41-Jährige für schuldfähig. Daraufhin beantragte der Rechtsanwalt der zehnfachen Mutter eine Unterbrechung von einer Stunde, um sich mit seiner Mandantin zu beraten.

Die Anklage wirft der Frau im Fall des Jungen Körperverletzung mit Todesfolge, im Fall seiner damals neun Monate alten Schwester gefährliche Körperverletzung durch Unterlassen vor. Ob es an diesem vorerst letzten Verhandlungstermin zu einem Urteil kommt, ist noch offen.

Ein Urteil war bereits Anfang Februar erwartet worden. Das Gericht war jedoch nach dem Plädoyer der Staatsanwaltschaft erneut in die Beweisaufnahme eingetreten. Die Anklage hatte zuvor eine Haftstrafe von drei Jahren und acht Monaten gefordert.

(oko/dpa)
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