Mönchengladbach Arcaden: Die Ausweichquartiere

Mönchengladbach · Durch den Abriss der Theatergalerie brauchen viele Büros und Geschäfte eine neue Heimat. An der Steinmetzstraße gibt es nun doch keinen Büroneubau, ein weiterer ist voll. Frei sind einige Ladenlokale an der Bismarckstraße.

 Ein Neubau entsteht zwischen Viersener Straße und Croonsallee (o.l.). An der Bismarckstraße stehen etliche Ladenlokale leer, sie könnten zu Ausweichquartieren werden (o.r.). Mieter der Theatergalerie, des Iduna-Hochhauses (M.) und des Lichthofs müssen weichen und brauchen andere Quartiere. 2014 sollen die Arcaden (u.) eröffnet werden.

Ein Neubau entsteht zwischen Viersener Straße und Croonsallee (o.l.). An der Bismarckstraße stehen etliche Ladenlokale leer, sie könnten zu Ausweichquartieren werden (o.r.). Mieter der Theatergalerie, des Iduna-Hochhauses (M.) und des Lichthofs müssen weichen und brauchen andere Quartiere. 2014 sollen die Arcaden (u.) eröffnet werden.

Foto: Ilgner, MFI

Noch bevor in den Arcaden in der Gladbacher Innenstadt der erste Euro verdient wird, ist viel Bewegung in den Gladbacher Immobilienmarkt gekommen. Denn jene Anwaltskanzleien, Ärzte und Ladenlokale, die in oder an der Theatergalerie ihren Sitz hatten, brauchen bis Mitte kommenden Jahres ein neues Quartier.

Bis dahin wird aber nur ein Büroneubau in unmittelbarer Nähe fertig sein: der von der Mönchengladbacher Planungs- und Baugesellschaft Wechselberger. Der markante Neubau zwischen Viersener Straße und Croonsallee ist aber voll vermietet, wie Wolfgang Wechselberger gestern der RP bestätigte. "Wir haben einigen Interessenten absagen müssen", so der Geschäftsführer.

Derweil wird nun an der Ecke Steinmetzstraße/Bismarckstraße doch kein weiterer Büroneubau entstehen. Zwar wird wie geplant von Architekt Dr. Burkhard Schrammen gebaut — allerdings wird dort nach neuestem Stand ein reines Ärztehaus entstehen. Auch dafür gibt es Bedarf. Denn unter denen, die ein neues Quartier brauchen, sind einige Arztpraxen.

Nicht jeder will in den Container

Im November wird Investor Mfi den Auftrag für den Ausweichbau ausschreiben, der für einige Händler eigens auf der Stepgesstraße übergangsweise eingerichtet wird. Aufgestellt werden soll er nach jetzigem Plan nach Ostern 2012. Noch haben nicht alle Händler entschieden, ob sie während der Bauzeit dort unterkommen wollen oder nicht. Einer hat sich allerdings ein anderes Ladenlokal gesucht: Juwelier Krebber. Und das aus gutem Grunde. "Der Juwelier möchte aus Sicherheitsgründen nicht in den Container ziehen", sagt Stefan Wimmers.

Der Vorsitzende des Gladbacher Citymanagements weiß auch, dass Mfi deutlich höhere Mietzahlungen akzeptiert als andere womöglich zahlen können: "In dem Ladenlokal neben der Theatergalerie, das für Krebber vorgesehen ist, kostet der Quadratmeter normalerweise 50 Euro, Mfi zahlt 65 Euro." Aber nicht nur die bisherigen Mieter der Theatergalerie und des Iduna-Hochhauses sind von der Umgestaltung der Gladbacher City betroffen. Dazu kommen die Gewerbetreibenden aus dem Lichthof.

"Einige Händler wollen nicht bis zum letzten Moment warten", sagt Stefan Wimmers. "In der Friedrich-straße tut sich im Moment eine ganze Menge, aber auch in anderen Nebenstraßen der Hindenburgstraße." Die Ladenbesitzer täten gut daran, sich frühzeitig umzuorientieren. "Wenn sich jemand in den kommenden drei Jahren, bis die Arcaden fertig sind, in einer Nebenstraße einen guten Namen macht und sich etabliert, dann kann er dort bestehen."

Auch für die Bismarckstraße sieht Wimmers gute Chancen. Der Leerstand dort ist eklatant. Allein auf dem Abschnitt vom Bismarckplatz bis zur Kaiserstraße stehen zwölf Ladenlokale leer. "Die Bismarckstraße wird aufleben", sagt der Chef des Citymanagements. Er geht davon aus, dass Mfi auch hier Ausweichquartiere bevorratet. "Denn nicht alle wollen in die Container, auch wenn es nur für eine begrenzte Zeit ist." Wobei er eher Dienstleistern an der stark befahrenen Straße sieht als Geschäfte. "Es fehlen Parkplätze und die kaufwillige Laufkundschaft."

(RP)
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