Anschlag auf Flüchtlingshaus Im Mai beginnt der Prozess gegen die mutmaßlichen Brandstifter

Altena/Hagen · Nach einem Brandanschlag auf ein von syrischen Flüchtlingen bewohntes Haus in Altena im Sauerland müssen sich zwei 25 und 23 Jahre alte Männer wegen Mordversuchs vor Gericht verantworten. Der Prozess soll am 31. Mai beginnen, wie das Landgericht Hagen am Dienstag mitteilte.

 Polizeifahrzeuge stehen vor dem Haus in Altena.

Polizeifahrzeuge stehen vor dem Haus in Altena.

Foto: dpa, mg kno

Weil sie im Oktober vergangenen Jahres ein Flüchtlingshaus angezündet haben sollen, müssen sich zwei Männer ab Mai vor Gericht verantworten. Das Schwurgericht habe insgesamt 13 Verhandlungstage bis Mitte August anberaumt. Bei dem Schwelbrand war niemand verletzt worden. Bei einem der mutmaßlichen Tätern handelt es sich um einen 25-jährigen Feuerwehrmann.

Die Staatsanwaltschaft hatte die Tat zunächst als schwere gemeinschaftliche Brandstiftung gewertet und angeklagt. Das Schwurgericht machte jedoch deutlich, dass auch eine Verurteilung wegen siebenfachen versuchten Mordes in Betracht komme und schickte die beiden Beschuldigten Mitte Februar wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft. Die mutmaßlichen Brandstifter erwartet möglicherweise eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren.

Die Anklagebehörde hatte den beiden Männern zwar Fremdenfeindlichkeit, aber keine rechtsradikale Gesinnung attestiert. Ihr Motiv soll gewesen sein, dass sie keine Flüchtlinge in ihrer Umgebung haben wollten. Außerdem hatten die Ermittler ihnen zugute gehalten, dass der 25-Jährige als Feuerwehrmann gewusst habe, dass durch den auf dem Dachboden gelegten Brand vermutlich niemand zu Schaden komme. Das bewertete das Landgericht anders: Es ging davon aus, dass die Männer den Tod der Hausbewohner in Kauf genommen hätten. Sieben Menschen lebten in der Unterkunft.

(jeku/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort