Tierdiebstahl in Niederkrüchten Angst um trächtige Hündin

Niederkrüchten · In Boscherhausen ist eine junge Cairn-Terrier-Hündin gestohlen worden. In wenigen Tagen soll das Tier erstmals Welpen zur Welt bringen. Die Züchterfamilie fürchtet nun um die Hündin und den Nachwuchs.

 Die rotblonde Cairn-Terrier-Hündin wird Foxi genannt, ihr Zuchtname lautet aber "Babba vom Falkenhof". Die Züchterfamilie macht sich große Sorgen um die Hündin, die zum ersten Mal Mutter wird.

Die rotblonde Cairn-Terrier-Hündin wird Foxi genannt, ihr Zuchtname lautet aber "Babba vom Falkenhof". Die Züchterfamilie macht sich große Sorgen um die Hündin, die zum ersten Mal Mutter wird.

Foto: Polizei

Barbara Guderians Gedanken sind bei Foxi. Wie mag es der zweieinhalbjährigen Cairn-Terrier-Hündin gehen? Ist sie versorgt? Hat sie ihre Jungen schon zur Welt gebracht? Ist dabei alles gut gegangen? Seit Sonntagvormittag ist die beschauliche Welt, in der Barbara Guderian (56) und ihr Mann Albert (61) in Boscherhausen leben, eine andere. Da verschwand "Foxi", die friedlich am Zaun lag und an einem Rippchen knabberte, spurlos.

Vor 15 Jahren haben die Guderians begonnen, sich in Boscherhausen ein ländliches Idyll zu schaffen. Da schnattert eine Gänseherde, der Hahn schart seine Hühner um sich und kräht. Im Schatten dösen zwei Schafe, weiter hinten grast ein Pony. Freudig begrüßen Kimba, Leon, Nakia und Molly die Besucherin. Auch die Hunde suchen ihr Familienmitglied, das seit Sonntagvormittag verschwunden ist.

Bett für die Welpen steht bereit

Seit gut fünf Jahren züchten die Guderians hobbymäßig Cairn-Terrier. Die kleine agile Rasse hat es ihnen angetan. Und ihre Hunde sind Familienmitglieder. Im Wintergarten vor dem Haus steht schon das Kinderbett bereit. Hier sollte Foxi ihre ersten Welpen aufziehen. Irgendwann in dieser Woche sollen sie geboren werden. "Unsere Hunde haben Familienanschluss", betont Barbara Guderian. Längst nicht jeder darf bei ihr einen Welpen kaufen. Sie schaut sich die Kunden ganz genau an.

Was das Motiv angeht, tappen die Guderians ebenso im Dunkeln wie die Polizei. "Wir haben keinen Tatverdacht", sagt Polizeisprecherin Antje Heymanns. Dafür scheint klar zu sein, was am Sonntag passiert ist: Die Guderians saßen draußen im Schatten. Als es gegen Mittag so warm wurde, dass das Ehepaar mit den Tieren ins Haus gehen wollte, war Foxi verschwunden. Bei der Suche entdeckte Guderian, dass an einer Ecke das grüne Netz, das vor neugierigen Blicken am Zaun schützt, hochgeschlagen und mit Schweißdraht befestigt war. Davor lag auf dem Grundstück des Nachbarn ein Balken auf zwei Pflanzsteinen. Eine ideale Hilfe, um über den Zaun zu gelangen. Dass der Diebstahl eine Gelegenheitstat war, kann Guderian sich nicht vorstellen. "Das war geplant", ist er überzeugt.

Ob die Täter — eine einzelne Person hätte Foxi nach Ansicht des Ehepaars nicht über den hohen Zaun heben können — wussten, dass Foxi trächtig war und sie deshalb gezielt auswählten, oder ob sie einfach das zutraulichste Tier nahmen, weiß niemand. Das verzweifelte Ehepaar hätte nur gern die Hündin zurück, die schon seit ihrer Geburt bei den beiden lebt.

"Wir nehmen sie auch in einigen Wochen noch, wenn es jemandem darum ging, mit den Welpen Geld zu machen", appellieren sie an den Täter oder auch an Menschen, die vielleicht in den nächsten Wochen mitbekommen, dass Hundebabys zum Verkauf angeboten werden.

(hah)
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