Ein Jahr nach dem Angriff auf das US-Kapitol Die Folgen des Sturms

Washington · Ein Jahr nachdem Trump-Anhänger gewaltsam in das Kapitol eingedrungen sind, läuft noch immer die Aufklärung. Viel Zeit bleibt den Verantwortlichen nicht mehr. Denn sollten die Demokraten die Zwischenwahlen im November verlieren, wäre das vermutlich das Ende der Untersuchungskommission.

 Die Demonstranten erklimmen am 6. Januar 2021 die Mauer an der Westseite des US-Kapitols.

Die Demonstranten erklimmen am 6. Januar 2021 die Mauer an der Westseite des US-Kapitols.

Foto: Jose Luis Magana / ap

„Hau ab!“, faucht Liz Cheney ihren republikanischen Parteikollegen Jim Jordan an und schlägt seine helfende Hand zur Seite: „You fucking did this!“ – „Du hast das angerichtet!“ Es ist der 6. Januar 2021, kurz nach 14 Uhr, als die Sicherheitskräfte des US-Kapitols in die laufende Parlamentssitzung zur Präsidentschaftswahl platzen. Ein wütender Mob von Trump-Anhängern habe das Gebäude gestürmt. Die Sicherheitskräfte verteidigen mit gezogener Pistole den Eingang zum Plenarsaal, während die Abgeordneten angewiesen werden, sich die unter den Sitzen befindlichen Gasmasken überzuziehen. Panik bricht aus. Der Vizepräsident samt Familie wird unter Geleitschutz in einen Sicherheitsraum eskortiert. Abgeordnete laufen um ihr Leben, verschanzen sich mit ihren Mitarbeitern in den Büros. Fünf Menschen kommen an diesem Tag ums Leben, Hunderte werden verletzt.