Prozessauftakt in Dortmung Angeklagter schweigt nach tödlichen Ehedrama auf offener Straße

Auf offener Straße sticht ein Mann seine Ehefrau nieder. Die erst zwei Monate alte gemeinsame Tochter liegt im Kinderwagen daneben. Zum Auftakt des Mordprozesses schweigt der mutmaßliche Täter.

Fünf Monate nach einem tödlichen Ehedrama hat am Freitag vor dem Dortmunder Schwurgericht der Prozess gegen einen 34-jährigen Mann begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, im November 2016 seine von ihm getrennt lebende Ehefrau in Dortmund auf offener Straße erstochen zu haben. Die gemeinsame, erst zwei Monate alte Tochter, lag im Kinderwagen daneben. Zuvor soll es zwischen dem Mann und seiner 26 Jahre alten Ehefrau zum wiederholten Mal zu einem heftigen Streit gekommen sein. Angeblich drohte der Mann, dem Kind etwas anzutun, wenn seine Frau nicht zu ihm zurückkomme. Als diese laut um Hilfe rief, soll er zugestochen haben.

Das Opfer hatte keine Chance, den Angriff zu überleben. Die Klinge war drei Mal in den Oberkörper der Frau eingedrungen und hatte mehrere Organe und zwei Schlagadern zerfetzt. Die 26-Jährige starb während einer Notoperation im Krankenhaus. Als Todesursache stellten die Rechtsmediziner innerliches Verbluten fest. Das Kind wurde in einer Pflegefamilie untergebracht.

Die Staatsanwaltschaft hat den 34-Jährigen wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen angeklagt. Der Mann will sich zu den Vorwürfen vorerst nicht äußern. Ein Zeuge sagte vor Gericht aus, dass es in den Monaten vor der Bluttat immer wieder zu Streit und Gewaltattacken gekommen sei. "Er selbst hat mir davon erzählt", sagte der Zeuge. Unter anderem soll der Angeklagte seiner Frau bei einem Spaziergang die Lippe blutig geschlagen haben. Darüber hinaus ist gegen ihn auch schon einmal wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung seiner Ehefrau ermittelt worden.

(lnw)
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