Tarifvertrag für angestellte Lehrer An NRW-Schulen drohen nächste Woche Streiks

Düsseldorf · Gleiche Ausbildung, gleich guter Unterricht, unterschiedliche Bezahlung. Das ist Alltag für angestellte Lehrer, die sich mit verbeamteten Kollegen vergleichen. Die GEW will das beenden und droht jetzt mit tagelangen Warnstreiks in NRW.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) droht in der laufenden Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Länder mit Warnstreiks an nordrhein-westfälischen Schulen. Sollte es in dieser Woche keine Fortschritte geben, würden Aktionen vorbereitet, kündigte die GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer am Dienstag in Düsseldorf an. Zwischen dem 3. und 5. März wäre dann an vielen Schulen des Landes nur eingeschränkter Unterricht möglich.

40.000 angestellte Lehrer in NRW

Die Gewerkschaften kämpfen seit Jahren für einen Tarifvertrag für die bundesweit 200.000 angestellte Lehrer - darunter fast 40.000 in NRW. Bislang werden sie nach Richtlinien der Länder bezahlt. Ihre Eingruppierung sei im Vergleich zu den Beamten ungerecht, kritisiert die GEW.

Die angestellten Lehrer seien die einzige Gruppe im öffentlichen Dienst der Länder, die nicht nach Tarifvertrag, sondern nach einer einseitigen Richtlinie der Arbeitgeber bezahlt würden, stellte GEW-Verhandlungsführer Andreas Gehrke fest. "Wir wollen diesen Anachronismus in der Tarifrunde 2015 endlich beenden." Die GEW will die Bezahlung der angestellten Lehrer durch eine entsprechende Eingruppierung um - je nach Erfahrungsstufe - monatlich 100 bis 400 Euro brutto anheben.

Zudem fordern die Gewerkschaften 5,5 Prozent mehr Gehalt für alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes - also etwa auch für Erzieher und Hochschulangestellte - sowie die volle Übertragung des Verhandlungsergebnisses auf die Beamten.

SPD und Grüne hatten im vergangenen Monat bereits angekündigt, in diesem Jahr 155 Millionen Euro bei den Stellen im öffentlichen Dienst des Landes einzusparen. Bei den Beamten sollen die Einsparungen von Jahr zu Jahr um 160 Millionen Euro steigen und bis 2017 auf 700 Millionen Euro wachsen. Die Gewerkschaften kündigten Widerstand gegen die Pläne an.

Sie verlangen außerdem gleiche Bezahlung bei gleicher Ausbildung aller Lehrkräfte - unabhängig von der Schulform, an der sie tätig sind - und ein Ende der Benachteiligung aller Lehrer, die in der DDR ausgebildet wurden.

(lnw)
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