Besuch in der JVA Willich Ein Bandenboss packt aus

Willich · Als Kopf der AMG-Bande hat Asier Rodriguez-Santos in NRW Millionen erbeutet. Nun hat er ein Buch über seine Taten geschrieben, das am Dienstag erschienen ist. Im Gefängnis in Willich spricht er über Reue, wie er sich sein Leben vorstellt und der Kampf gegen die Clans gewonnen werden kann.

Asier Rodriguez-Santos in der Justizvollzugsanstalt Willich.

Asier Rodriguez-Santos in der Justizvollzugsanstalt Willich.

Foto: jis

Der Weg in die Freiheit führt für Asier Rodriguez-Santos über die Literatur. Zum einen, weil Bücher ihm helfen, abzutauchen aus der Realität seiner Zelle und hineinzuschlüpfen in ein anderes Leben. Zum anderen, weil er selbst ein Buch geschrieben hat über seine kriminelle Vergangenheit. „Die AMG-Bande“ liest sich flüssig, schürt geschickt Spannung, wirkt eher wie Roman als Tatsachenbericht. Was wohl auch daran liegt, dass der 28-Jährige sich gut zu verkaufen weiß, und natürlich an seinen spektakulären, fast hollywoodreifen Coups. Rodriguez-Santos hat Millionen erbeutet, Banktransporter leergeräumt, Juweliere überfallen und Geldautomaten geknackt. Ein Luxusleben geführt. Bis die Polizei ihn 2018 erwischte. Ein Gericht verurteilte ihn 2020 zu zwölf Jahren Haft. „Das war aber das Beste, was mir passieren konnte“, sagt er. „Ohne diesen Schmerz, diesen Verlust, dieses richtig auf die Kante fallen hätte ich es niemals geschafft, Autor zu werden.“