Wermelskirchen Alle U3-Plätze für 2013/14 sind gesichert

Wermelskirchen · Die Landesregierung hat zwar auf ihrer Streichliste mit Einsparungen von 152 Mio. Euro auch den Ausbau der U3-Plätze in den Kitas. Für Wermelskirchen ist die Finanzierung aber noch gesichert. Im August gibt's genügend neue Kita-Plätze.

 In der Wartezeit auf U3-Plätze haben Mütter wie Nesrin Bischoffs (l.) und Erziehrin Annette Huntemüller auch bereits Krabbelgruppen, wie hier die Rotznasen in Tente, gegründet.

In der Wartezeit auf U3-Plätze haben Mütter wie Nesrin Bischoffs (l.) und Erziehrin Annette Huntemüller auch bereits Krabbelgruppen, wie hier die Rotznasen in Tente, gegründet.

Foto: H.D. (Archiv)

Von der Hiobsbotschaft, die rot-grüne Landesregierung wolle nun doch unter anderem beim Ausbau der Kindertagesstätten sparen, ist Wermelskirchen aktuell nicht betroffen: "Alle neuen U3-Plätze für das Kindergartenjahr 2013/14 werden finanziert", sagt Sozialdezernent Jürgen Graef auf Anfrage. Die entsprechenden Bewilligungsbescheide für den Ausbau der unterschiedlichen Kindertagesstätten vor Ort seien noch vor der jetzigen Ankündigung der Landesregierung, 152 Millionen einsparen zu wollen, bei der Stadt eingetroffen.

Im Ausbauplan für Kinder unter drei Jahren waren bzw. sind die städtischen Kitas Wirtsmühle, Forstring und Danziger Straße, die evangelischen Kindergärten Wielstraße, Heisterbusch, Tente und Dhünn sowie der katholische Kindergarten St. Michael.

Aber laut Graef gibt es noch eine andere Unwägbarkeit: "Ein Fragezeichen sind ab sofort die Prognosezahlen. Der Bund legt zwar fest, dass Wermelskirchen als Stadt im ländlichen Raum eine Bedarfsquote von 36 Prozent pro Jahrgang bei den U3-Kindern per Gesetzesanspruch erfüllen muss. Aber wie viele Eltern dann tatsächlich ihre Kinder anmelden, das bleibt für uns eine Überraschung", befürchtet Graef auf die nächsten Kindergartenjahre hinaus.

Denn er weiß, dass in Großstädten wie Köln, Düsseldorf oder Duisburg die Diskrepanzen zwischen der festgelegten Quote und dem tatsächlichen Bedarf immens waren und sogar daran gedacht werde, U3-Kinder in Containern unterzubringen. "So weit muss es in Wermelskirchen aber zumindest noch nicht kommen", beruhigt der Dezernent die Eltern.

Denn die Anmeldezahlen für das Kindergartenjahr 2013/14 seien aktuell ermittelt. "Die Kindertagesstätten mussten uns bis Mitte Dezember ihre Zahlen vorlegen. Daraus geht hervor, dass wir den gesetzlichen Anspruch im August erfüllen können", berichtet Graef. 36 Prozent der Kinder unter drei Jahren eines Jahrganges könnten dann einen Kita-Platz in Anspruch nehmen. Dies gelte aber eben nur für das kommende Kindergartenjahr, was danach sei, könne niemand prognostizieren. Denn anders, als bei den Drei- bis Sechsjährigen könne man bei den U3-Kindern noch auf keine Erfahrungswerte zum Anmeldeverhalten der Eltern zurückgreifen.

Abteilungsleiter Andreas Voß vom Jugend- und Schulamt hat die Anmeldungen der U3-Plätze gesichtet und ausgewertet. Danach seien zur Zeit in der Innenstadt sogar noch einige U3-Plätze zum Sommer zu vergeben. Die müsse er aber freihalten, um den Gesetzesanspruch auch für U3-Kinder, die jetzt noch nicht angemeldet sind, zu gewährleisten, sagt Voß. Nicht gewährleisten könne die Stadt aber, dass jedes Kind auch den Platz im Wunsch-Kindergarten der Eltern erhält.

"Wir werden eben nur genügend U3-Plätze haben, die auf das gesamte Stadtgebiet bezogen sind", verdeutlicht Voß. Nun gelte es, auf die nächsten Jahre zu beobachten, wie sich das Anmeldeverhalten im U3-Bereich entwickele. Erst dann könne man einschätzen, ob die von Land und Bund vorgegebene Deckungsquote auch dem tatsächlichen Bedarf in Wermelskirchen entspreche.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort