Wirtschaftliche Probleme Air Berlin will zwei NRW-Flughäfen aufgeben

Düsseldorf · Der geplante Schrumpfkurs bei Air Berlin bereitet den NRW-Flughäfen Sorgen. Aus einer Präsentation geht hervor, dass sich die angeschlagene Fluggesellschaft unter anderem von den Flughäfen Paderborn und Köln/Bonn verabschieden wird.

Eine Air Berlin Boeing 737-86J rollt auf dem Flughafen Hannover-Langenhagen.

Eine Air Berlin Boeing 737-86J rollt auf dem Flughafen Hannover-Langenhagen.

Foto: dpa, hoh fdt

Basen soll es nur noch an den beiden Drehkreuzen Düsseldorf und Berlin sowie in Stuttgart und München geben. Der Regionalflughafen Münster/Osnabrück ist am Rande betroffen. Seit 2014 bedient Air Berlin nur noch im Sommerflugplan die Mallorca-Verbindung. Von ehemals 900.000 Fluggästen der Airline im Jahr 2008 sind heute noch 125.000 übrig.

Der Flughafen geht davon aus, dass die Mallorca-Verbindung bestehen bleibt, aber entweder von Eurowings oder Tuifly bedient wird. Vom Standort Dortmund hatte sich Air Berlin 2014 komplett zurückgezogen. Der Flughafen Paderborn/Lippstadt wollte sich noch im Laufe des Tages äußern.

In einer Telefonkonferenz am Donnerstagvormittag wollte Unternehmenschef Stefan Pichler über Details des drastischen Umbauprogramms informieren. Die Fluggesellschaft will Hunderte Mitarbeiter entlassen, die Flotte deutlich verkleinern und Basen schließen. Bis zu 1200 Mitarbeiter werden ihre Jobs verlieren, ein Teil der Flugzeuge geht an die Lufthansa. Mitgeteilt hatte die Airline die Pläne am Mittwochabend.

Die Berliner stecken in einer desolaten finanziellen Lage. Die mit fast einer Milliarde Euro verschuldete zweitgrößte deutsche Fluglinie wird schon seit Jahren von ihrer arabischen Großaktionärin Etihad mit immer neuen Millionenspritzen in der Luft gehalten. Air Berlin will sich auf das Kerngeschäft mit einer Flotte von 75 Maschinen von den beiden Drehkreuzen Berlin und Düsseldorf aus konzentrieren.

(dpa/jeku)
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