Wesel Ärger über Dreck ist riesig

Wesel · Am "Heißen Draht" zur Redaktion beklagten zahlreiche Leser den Zustand der neuen Fußgängerzone. Sie fordern mehr Einsatz der Stadtwacht gegen "Dreckspatzen". Harsche Kritik an der Politik wegen der Auswahl des Pflasters.

 Wie hier am Viehtor sieht es an vielen Stellen des "Prachtboulevards" aus. Fettflecken, Tauben- und Hundekot sind auf dem hellen Pflaster nicht zu übersehen. Heute soll eine Spezialmaschine den gröbsten Dreck entfernen.

Wie hier am Viehtor sieht es an vielen Stellen des "Prachtboulevards" aus. Fettflecken, Tauben- und Hundekot sind auf dem hellen Pflaster nicht zu übersehen. Heute soll eine Spezialmaschine den gröbsten Dreck entfernen.

Foto: Malz

Selten war die Resonanz der Leser auf ein Thema am "Heißen Draht" so groß wie gestern: Der Schmutz auf dem hellen Pflaster der Fußgängerzone zwischen Viehtor und Leyensplatz ist für viele ein echtes Ärgernis.

"Mein Vorschlag wäre: Diejenigen, die sich für die beigen Pflastersteine entschieden haben, sollten die Fußgängerzone reinigen — und zwar in ihrer Freizeit." Hermann Wehling aus Schepersfeld kann nicht begreifen, wie Politik und Verwaltung eine solche Fehlentscheidung treffen konnten. "Statt mit dem Bus in der Gegend herumzufahren, hätten sie sich lieber mit Fachleuten unterhalten sollen. Es liegt doch klar auf der Hand, dass helle Steine schnell schmutzig werden."

"Gutes Zureden hilft nicht"

Eleonore Röhring aus Wesel gefällt der neu gestaltete "Prachtboulevard" eigentlich "richtig gut". Ihr Ärger richtet sich deshalb nicht gegen die Politik, sondern gegen die unbelehrbaren Zeitgenossen, die den Dreck ihrer Hunde nicht entsorgen oder ihren Müll einfach fallen lassen. "Die Stadt sollte gegen diese Dreckspatzen rigoros vorgehen, die Stadtwacht personell aufrüsten und Verstöße mit harten Geldstrafen ahnden."

Diese Meinung vertritt auch Leser Manfred Terlinden. "Mit gutem Zureden erreicht man nichts", ist er überzeugt. Für ihn sind die hellen Steine das Grundübel. "Man hätte die ganze Sache von Anfang an anders handhaben müssen. Jedem ist doch auch klar, dass eine weiße Jeans sehr viel schneller dreckig wird als eine blaue. Die Umgestaltung der Fußgängerzone in der jetzigen Form ist ein totaler Fehlgriff."

In die gleiche Richtung geht auch die Kritik von Leo Kasnitz. "Wenn ich die Fußgängerzone für mehrere Millionen umbauen lasse, dann prüfe ich doch vorher, wie man das Pflaster reinigt — und nicht hinterher."

"Pflaster zu hell — ungeeignet"

Nach der Lektüre des RP-Interviews mit ASG-Betriebsleiter Ulrich Streich, der heute mit Hilfe einer Spezialmaschine probeweise die Fußgängerzone reinigen will, machte Jörg Fischer in einer Mail seinem Unmut Luft. "Man kann doch nur ungläubig den Kopf schütteln, wenn Herr Streich darauf verweist, dass man nur so lange warten braucht, bis das neue Pflaster völlig verdreckt ist, weil dann der weitere Schmutz nicht so auffalle." Für den Umstand, dass die ausgewählte Steinfarbe "von vornherein viel zu hell und daher ungeeignet war, trägt alleine die Auswahlkommission Verantwortung. Deren Mitglieder sollten daher regelmäßig mit Schrubber und Eimer zum Putzen antreten". Fortsetzung folgt

(RP/jul)
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