ADAC-Bilanz für das Jahr 2022 Das sind die häufigsten Gründe für Autopannen in NRW

Düsseldorf/Köln · Die ADAC-Pannenhilfe musste im vergangenen Jahr in NRW fast 2500 Mal pro Tag ausrücken. Was die häufigsten Gründe sind und an welchem Tag besonders viele „Gelbe Engel“ im Einsatz waren.

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Alle neun Sekunden. In dieser Taktung rufen Menschen in Deutschland durchschnittlich beim ADAC an, um eine Panne zu melden. Gerade in einem Bundesland wie Nordrhein-Westfalen, mit vielen vollen Autobahnen und zahlreichen Berufspendlern, gehören liegen gebliebene Fahrzeuge eigentlich schon zum alltäglichen Erscheinungsbild im Straßenverkehr. Diesen Eindruck belegen auch die Zahlen der aktuellen Pannenstatistik des ADAC, die am Dienstag veröffentlicht wurde. So musste die ADAC Pannenhilfe im vergangenen Jahr in NRW insgesamt 887.400 Mal ausrücken. Das sind im Durchschnitt gut 2431 Einsätze pro Tag.

Im Vergleich zu 2021 zählten die „Gelben Engel“ damit zwar knapp 22.000 Einsätze weniger als in 2022, was aber nicht auf ein besseres Fahrverhalten, sondern hauptsächlich auf den milden Winter zurückzuführen sei, wo es nicht so viele Pannen und Unfälle gab wie sonst zu dieser Jahreszeit. Laut Angaben des ADAC legten die Straßenwachtfahrer und Mobilitätspartner des Automobil-Clubs im vergangenen Jahr rund 9,8 Millionen Kilometer zurück. Reichlich Arbeit hatten die „Gelben Engel“ am 16. Dezember des vergangenen Jahres. Damals kam es aufgrund von winterlichen Temperaturen mit extremen Minusgrade zu insgesamt 4589 Pannenhilfe-Einsätzen innerhalb von 24 Stunden.

Besonders viele Pannen in NRW gab es sowohl in der Region Ostwestfalen mit den Städten Bielefeld, Paderborn und Detmold (ca. 64.000 Einsätze in 2022), als auch in der Region Neuss, Grevenbroich, Mönchengladbach, Viersen und Erkelenz (ca. 62.200 Einsätze). Im Großraum Düsseldorf musste der ADAC-Pannendienst im vergangenen Jahr rund 46.900-mal ausrücken.

Häufigste Pannenursache bleibt mit 43,2 Prozent die defekte Batterie. Es folgen Probleme mit dem Motor, der Einspritzung, dem Kraftstoff, der Zündung oder der Sensorik (23,8 Prozent). In 10,4 Prozent der Fälle waren Generator, Anlasser, Bordnetz oder Beleuchtung der Grund für die geleistete Pannenhilfe. Reifenprobleme machten 8,4 Prozent der Einsätze aus. Rund 61.000 mal ließ sich das Fahrzeug ohne die Unterstützung der ADAC Pannenhilfe nicht mehr öffnen. Karosserie, Lenkung, Bremsen, Fahrwerk oder Getriebe sorgten für 7 Prozent der Einsätze.

Aufgrund der stark gestiegenen Zulassungszahlen haben auch die Pannen bei Elektroautos deutlich zugelegt. Die ADAC Pannenhelfer mussten im vergangenen Jahr 52.000 Mal liegengebliebene E- und Hybrid-Fahrzeuge versorgen. Hier liegt der Anteil der Starterbatterie-Pannen sogar bei weit über 50 Prozent.

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ADAC Bilanz 2022: Das sind die häufigsten Gründe für Autopannen
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Mit der im Juni gestarteten bundesweiten Fahrrad-Pannenhilfe des ADAC konnten bis zum Jahresende rund 5.500 defekte Fahrräder an Ort und Stelle wieder flott gemacht werden, 1500 davon in Nordrhein-Westfalen. Häufigste Ursache war der klassische Reifenschaden mit 77 Prozent. Auf Rang zwei folgen Kettenschäden mit acht Prozent. „Immer mehr Mitglieder steigen auf das Fahrrad um, auch auf dem Weg zur Arbeit. Der ADAC geht den Wandel der Mobilität mit. Wir wollen nach einer Fahrradpanne genau wie beim Auto die Weiterfahrt so schnell es geht ermöglichen und den Betroffenen Unannehmlichkeiten ersparen“, sagt Alexandra Jedlitzke, Regionalleiterin West der ADAC Pannenhilfe.

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