Panne beim Download Abiklausuren in NRW müssen verschoben werden

Düsseldorf · Wegen massiver technischer Probleme müssen die Abiturprüfungen in NRW von Mittwoch auf Freitag verschoben werden. Die Entscheidung fiel erst am späteren Dienstagabend.

Ob die Abitur-Prüfungen am Mittwoch beginnen können, steht noch nicht fest.

Ob die Abitur-Prüfungen am Mittwoch beginnen können, steht noch nicht fest.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Der für Mittwoch vorgesehene Auftakt der Abiturprüfungen muss wegen einer massiven technischen Störung auf kommenden Freitag, 21. April, verschoben werden. Das teilte das Schulministerium am Dienstagabend mit. Bereits ab dem Mittag hatte es am Dienstag Probleme beim Download der Abiturklausuren gegeben. Diese werden einen Tag vor den Prüfungen zentral von einem Server des Landes heruntergeladen. Manche Schulen hätten die Prüfungen komplett herunterladen können, sagte Sabine Mistler, Vorsitzende des Philologenverbandes NRW, einige nicht, andere nur in bestimmten Fächern. Betroffen waren Gymnasien und Gesamtschulen, dabei die Leistungs- und Grundkurse Biologie, Chemie, Ernährungslehre, Informatik, Physik und Technik. „Unter Lehrern, Schülern und Eltern hat das für erhebliche Unruhe gesorgt“, sagte Mistler.

Die Entscheidung, die Prüfungen zu verschieben, war erst am Abend gefallen, weil die technische Störung nicht behoben werden konnte, hieß es seitens des Ministeriums. „Die Störung und kurzfristige Verschiebung der Abiturklausuren ist außerordentlich ärgerlich. Die Abiturientinnen und Abiturienten haben sich intensiv auf ihre Prüfungen vorbereitet. Umso ärgerlicher ist es, dass eine Störung beim Download dazu geführt hat, dass die Schulen die Aufgaben nicht rechtzeitig erhalten haben“, teilte Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller mit. Das Ministerium für Schule und Bildung werde die massive Störung gemeinsam mit dem externen Dienstleister intensiv aufarbeiten, eine genaue Fehleranalyse erstellen und daraus die notwendigen Konsequenzen ziehen, damit die Prüfungen an den Folgetagen störungsfrei durchgeführt werden könnten, so die Ministerin weiter.

Unmut löste auch der Umstand aus, dass die Schulen zunächst nicht per Rundmail vom Schulministerium über die Probleme informiert worden waren. Erst gegen 17.30 Uhr sei eine Mail an die Schulleitungen herumgeschickt worden, dass der Download zeitnah wieder funktionieren sollte, erklärte Mistler. Der SPD-Oppositionsabgeordnete Jochen Ott kritisierte: „In so einer Krisensituation muss die Schulministerin sofort reagieren und darf die Schulleitungen nicht stundenlang in Unklarheit lassen.“ Niemand würde jetzt in der Haut der Abiturienten und Prüfer stecken wollen, die morgen ran müssten, sagte er weiter. Die Schulen seien fortlaufend über die Störung und am Abend über die Verschiebung informiert worden, teilte das Ministerium am Abend mit.

Andreas Bartsch, Präsident des NRW-Lehrerverbandes, berichtete, dass das Ministerium das Download-Prozedere gewechselt habe und viele Schulleiter darüber verärgert seien, dass es keinen Testlauf für den Download gegeben habe. Der Wechsel habe zudem ohne Beteiligung von Schulvertretern stattgefunden, der mehrfache Hinweis darauf, das System frühzeitig zu testen, sei ignoriert worden. „Aus Sicht der Schulleiter wurde in diesem Fall aus der Hüfte geschossen“, sagte Bartsch. „Mit der Folge, dass auch bei Eltern und Schülern der Frust riesengroß ist.“

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Durch den Nachholtermin sei der ohnehin enge Zeitrahmen für die Lehrer noch schmaler, da dadurch Zeit für Korrekturen wegfalle, sagte Mistler. Zudem hatten viele Lehrer an den betroffenen Schulen bis in den Abend ausgeharrt, um die Prüfungen zu kopieren – vergebens.

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