Wechselprämien nach dem Untergang Abellio-Ersatzzüge relativ pünktlich

Düsseldorf · Anders als befüchtet blieb das große Chaos bei S-Bahnen und Regionalbahnen aus, nachdem Abelllio am Montagabend den Betrieb eingestellt hatte. DB Regio und National Express sprangen ein, mit viel Geld wurde die Abelllio-Mannschaft zum Dienstantritt gelockt.

 Wechsel: Der Schriftzug „Abellio“ wird an einer Lok entfernt.

Wechsel: Der Schriftzug „Abellio“ wird an einer Lok entfernt.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Glück im Unglück hat die NRW-Landesregierung mit dem von ihr zugelassenen Ausscheiden von Abellio als dem zweitwichtigsten Bahnunternehmen in NRW: Der Übergang einer Reihe wichtiger S-Bahnen und Regionalbahnen in der Nacht zu Dienstag zum Marktführer DB Regio, zu National Express sowie zu der speziell am Niederrhein tätigen Vias Rail funktionierte mit unerwartet wenigen Problemen. „Die ersten Züge unter den neuen Betreibern fuhren hier in Duisburg schon um zwei Uhr morgens los“, berichtet Lothar Ebbers, NRW-Sprecher des Fahrgästeverbands Pro Bahn. „Das scheint professionell gelaufen zu sein.“

Die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) bestätigen diesen Eindruck: „Unsere Züge rollen. Wir sind sehr zufrieden mit dem Betriebsstart“, sagt eine Sprecherin von DB Regio in NRW. „Die Übernahme der Fahrzeuge hat hervorragend geklappt“, ergänzt ein Sprecher des VRR. Es habe nur „minimale Verspätungen“ gegeben.

Dies zeigte auch ein Blick auf die online aufrufbaren Abfahrtstafeln an den großen Bahnhöfen: In Düsseldorf kam es am Dienstag früh auf den bisher von Abellio betriebenen Linien wie dem RE1 (RRX) zu keinen größeren Problemen. In Duisburg fuhr der von Vias übernommene RE19 nach Arnheim pünktlich um 9.26 Uhr ab, in Köln fiel zwar nachmittags um 15.50 ein Zug von DB Regio aus, aber diese Linie fährt das Unternehmen schon länger.

Der entscheidende Grund für die weitgehende Stabilität des Fahrplanes ist, dass rund 90 Prozent der knapp 1100 Abellio-Mitarbeiter zu den neuen Arbeitgebern wechselten. Ihnen waren die gleichen Gehälter wie bisher zugesichert worden, außerdem gab das Land NRW neun Millionen Euro dazu, um die Motivation hochzuhalten.

Einerseits gab es eine Belohnung, wenn Beschäftigte bis einschließlich Montag treu für Abellio arbeiteten, andererseits eine Prämie für den Wechsel zur neuen Firma. Pro Person waren es etwa 8000 Euro.

Dabei müssen die Fahrgäste jedoch hinnehmen, dass auf einigen bisher von Abellio betriebenen Strecken – wie schon seit dem 17. Januar – bis Ende Februar nur ein ausgedünnter Fahrplan gefahren wird. So fährt die S7 von Solingen nach Wuppertal nur zweimal die Stunde tagsüber statt dreimal.

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