Meerbusch Ab 2013 Bestattung unter Bäumen möglich

Meerbusch · Vom nächsten Jahr an sollen Meerbuscher auch Baumgrabstätten wählen können. Wiesengräber verteuern sich um gut 15 Prozent

 Vorbild Friedwald: Vom kommenden Jahr an können sich Meerbuscher auch unter Bäumen bestatten lassen – möglich aber nur auf dem Gelände des Friedhofs Osterath.

Vorbild Friedwald: Vom kommenden Jahr an können sich Meerbuscher auch unter Bäumen bestatten lassen – möglich aber nur auf dem Gelände des Friedhofs Osterath.

Foto: Friedwald

Vom kommenden Jahr an sind in Meerbusch erstmals Grabstätten unter Bäumen erlaubt — wenn die Politiker im Stadtrat zustimmen. Allerdings werden die so genannten Baumgrabstätten nur auf dem Gelände des Friedhofs Osterath erlaubt sein. Dort sollen im Wurzelbereich ausgewählter Bäume die Bestattung von biologisch abbaubaren Urnen erlaubt werden.

So sieht es der Entwurf der neuen Friedhofssatzung vor. In einer Baumgrabstätte sollen bis zu zwei Urnen bestattet werden können. Die Stadtverwaltung rechnet noch im nächsten Jahr mit der Einrichtung von zehn entsprechenden Grabstätten.

Der Preis für die letzte Ruhe unter Bäumen soll mit 1675 Euro für 25 Jahre leicht über den Kosten eines Wiesengrabs liegen (1425 Euro für 25 Jahre). Nicht in den Gebühren enthalten ist die Anlage einer 18 Zentimeter breiten und 22 Zentimeter hohen Natursteintafel, in die der Name des Verstorbenen eingraviert werden kann. Diese Tafel wird allerdings nicht an dem Baum selbst, sondern an einer zentralen Stelle des Friedhofs angebracht. Ebenso darf Grabschmuck nur an einer gesondert ausgewiesenen zentralen Stelle des Friedhofs abgelegt werden.

Mit der Einrichtung von Baumgrabstätten öffnet sich die Stadt Meerbusch dem Trend, dass immer mehr Menschen ihre letzte Ruhestätte unter Bäumen suchen. Private Anbieter wie Friedwald expandieren. Die Firma wollte auch im Meerbuscher Wald einen so genannten Friedwald anlegen; die Stadtverwaltung lehnte das ab. Ihre Sorge: Bei einer Insolvenz der Firma würden die Kosten für den Unterhalt bei der Stadt Meerbusch auflaufen.

Im Durchschnitt sollen die Friedhofsgebühren im kommenden Jahr im Durchschnitt um 2,8 Prozent ansteigen. Allerdings betrifft die Gebührenanhebung fast ausschließlich die Wiesengräber. Sie verteuern sich um rund 15 Prozent. Hintergrund: Der Pflege- und Unterhaltungsaufwand bei dieser Grabart ist deutlich höher als bislang angesetzt. "Obwohl zentrale Ablagemöglichkeiten an den Wiesengrabfeldern für mitgebrachten Blumenschmuck oder Grabkerzen angelegt wurden, stellen Angehörige diese Dinge immer wieder direkt auf den Grabstätten ab", erklärt Fachbereichsleiter Michael Betsch.

"Die Friedhofsmitarbeiter müssen daher vor den Mähdurchgängen die Grabstätten freiräumen und von Zeit zu Zeit die Ablageplätze aufräumen und reinigen." Dies führe nun zu einem Gebührenanstieg von 15,3 Prozent.

(RP/rl)
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