Prozess in Aachen Todesdrohungen gegen Kinder — Angeklagter legt Geständnis ab

Aachen · Wenn die Eltern nicht zahlen, werden die Kinder sterben. So hieß es in mehreren Erpresserschreiben, die an Adressaten in der Aachener Region gingen. Ein Mann steht deshalb vor Gericht. Er hat die Erpressungsversuche gestanden. Als Motiv gab er finanzielle Schwierigkeiten an.

 Der Angeklagte mit seinem Anwalt Peter Schäfer im Gericht in Aachen.

Der Angeklagte mit seinem Anwalt Peter Schäfer im Gericht in Aachen.

Foto: dpa, rr

Ein wegen versuchter Erpressung angeklagter Mann hat vor Gericht gestanden, Eltern mit dem Tod ihrer Kinder gedroht zu haben. Er habe finanziell nicht mehr aus noch ein gewusst, machte er am Dienstag vor dem Aachener Landgericht deutlich. Aber nie hätte er einem Kind wirklich etwas angetan. "Um Gotteswillen nein", beteuerte er auf eine entsprechende Frage des Vorsitzenden Richters.

Der Mann soll von Mai 2016 bis März 2017 laut Anklage 13 Erpresserbriefe mit einer Geldforderung von 20.000 Euro verschickt haben. Wenn die Adressaten nicht zahlten, sei das Leben des Kindes verwirkt, hieß es darin. Niemand zahlte die Summe, den Kindern passierte aber nichts. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten versuchte räuberische Erpressung in 13 Fällen vor. Ihm droht eine mehrjährige Haftstrafe.

Der Angeklagte suchte nach eigener Schilderung im Internet nach Ingenieuren in der Aachener Region und auf Internet-Seiten von Golf-Clubs nach irgendwelchen Namen. Er schrieb laut Anklage sogar an Menschen, die gar keine oder schon erwachsene Kinder hatten. In einem Fall war ein Adressat schon tot und die Erben öffneten den Erpresserbrief.

Die Ermittler kamen dem Mann mit den Bildern aus einer Foto-Falle auf die Spur. Die hatten sie an dem von ihm vorgeschlagenen Ablageort für das Lösegeld aufgebaut. An einem der Erpresserbriefe sicherten die Ermittler eine DNA-Spur des Verdächtigen. Es sind insgesamt vier Verhandlungstage geplant, am 27. September könnte nach Gerichtsangaben ein Urteil ergehen.

(lsa)
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