Fußballer auf Autobahn beschossen Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen im Fall Deniz Naki ein

Aachen · Die Aachener Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen im Fall Deniz Naki eingestellt. Auf das Auto des deutsch-türkischen Fußballers war im Januar 2018 geschossen worden.

 Der Fußballprofi und ehemalige St.-Pauli-Spieler Deniz Naki (Archivfoto).

Der Fußballprofi und ehemalige St.-Pauli-Spieler Deniz Naki (Archivfoto).

Foto: dpa/Str

Ein Täter sei nicht ermittelt worden, sagte Oberstaatsanwältin Katja Schlenkermann-Pitts am Montag. Die Waffe habe über die sichergestellten Projektile nicht identifiziert werden können. „Es gab keine Hinweise für eine politisch motivierte Tat. Das Motiv der Tat ist nach Abschluss der Ermittlungen weiterhin unbekannt. Es ist nicht aufzuklären derzeit“, sagte Schlenkermann-Pitts.

In der Nacht zum 8. Januar 2018 war der kurdischstämmige Fußballer auf der A4 bei Düren in Fahrtrichtung Köln beschossen worden. Das Auto wurde an zwei Stellen getroffen. Naki, früher deutscher U21-Nationalspieler, Profi beim FC St. Pauli und beim SC Paderborn, hatte sich als Opfer einer politisch motivierten Tat gesehen und von Todesangst berichtet. Die Staatsanwaltschaft hatte wegen versuchter Tötung gegen Unbekannt ermittelt.

Der Fußballer sah sich wegen pro-kurdischer Äußerungen seit längerem als Zielscheibe: Der gebürtige Dürener war im Frühjahr 2017 von einem türkischen Gericht wegen „Terrorpropaganda“ für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK zu einer Bewährungsstrafe von rund 18 Monaten verurteilt worden. Der türkische Fußball-Verband TFF sperrte ihn Ende Januar wegen „Diskriminierung und ideologischer Propaganda“ lebenslang. Nach den Schüssen auf sein Auto hatte Naki kurz vorher bereits erklärt, wegen Sicherheitsbedenken seinen Vertrag auflösen zu wollen.

(mba/dpa)
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