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Prozess in Aachen Vorwurf des versuchten Mordes nach Steinwurf auf Autos

Aachen · Ein Autofahrer soll mehrfach Steine auf entgegenkommende Fahrzeuge geworfen haben. Deshalb ist er nun wegen versuchten Mordes angeklagt. Er soll aus Protest gegen den Braunkohletagebau gehandelt haben.

 Ein Richter im Gerichtssaal das Strafgesetzbuch (StGB) in der Hand. (Symbolfoto)

Ein Richter im Gerichtssaal das Strafgesetzbuch (StGB) in der Hand. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Oliver Berg

Wegen versuchten Mordes in elf Fällen muss sich ein Mann von Mittwoch (10.30 Uhr) an vor dem Aachener Landgericht verantworten. Der 54-Jährige soll aus seinem Auto gezielt Steine auf andere Fahrzeuge geworfen und diese teils erheblich beschädigt haben. Verletzt wurde nach Angaben eines Gerichtssprechers niemand. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten außerdem vorsätzlichen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr vor.

Bei den Taten zwischen Frühjahr 2018 und April 2020 soll der aus dem Kreis Düren stammende Angeklagte es vor allem auf Fahrzeuge der RWE Power AG abgesehen haben. Deshalb nimmt die Staatsanwaltschaft als Motiv an, dass er aus Protest gegen den Braunkohle-Abbau im Tagebau Garzweiler handelte.

Laut Anklage warf der Mann auf Landstraßen und Autobahnen handtellergroße Steine aus dem Fenster oder Schiebedach seines fahrenden Wagens. Die Geschosse trafen entgegenkommende Fahrzeuge, bei denen teilweise die Windschutzscheibe splitterte oder der Außenspiegel abfiel.

Die Ermittler waren dem Mann durch Aufnahmen einer Dashcam auf die Spur gekommen, die in einem der getroffenen Fahrzeuge installiert war. Wegen der erheblichen Gefährlichkeit wertet die Staatsanwaltschaft die Taten als versuchten Mord. Für den Prozess hat das Gericht insgesamt fünf Verhandlungstage bis zum 9. Oktober terminiert.

(chal/dpa)
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