Religiöse Wallfahrt Rund 100.000 Pilger zur Aachener Heiligtumsfahrt erwartet

Aachen · Es ist ein Großereignis, das nur alle sieben Jahre stattfindet: die Aachener Heiligtumsfahrt. In wenigen Tagen ist es wieder so weit. Der NRW-Stadt steht dann ein enormer Pilgerandrang bevor.

Der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff hält am 20. Juni 2014 im Aachener Dom bei der Erhebungsfeier zum Beginn der Heiligtumsfahrt das Lendentuch Jesu (Archivfoto).

Der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff hält am 20. Juni 2014 im Aachener Dom bei der Erhebungsfeier zum Beginn der Heiligtumsfahrt das Lendentuch Jesu (Archivfoto).

Foto: dpa/Henning Kaiser

Aachen ist im Juni zehn Tage lang Schauplatz einer seit Jahrhunderten begangenen religiösen Wallfahrt. Die Heiligtumsfahrt geht auf das Jahr 1349 zurück und findet alle sieben Jahre statt. Vom 9. bis zum 19. Juni würden rund 100.000 Teilnehmer erwartet, sagte der Wallfahrtsleiter, Dompropst Rolf-Peter Cremer, am Mittwoch in Aachen. Das Treffen der katholischen Gläubigen hätte ursprünglich schon 2021 stattfinden sollen, wurde aber wegen Corona verschoben.

Im Zentrum der Wallfahrt stehen Stoff-Reliquien, die seit der Zeit von Karl dem Großen (748-814) im Aachener Dom aufbewahrt werden. Sie werden nur alle sieben Jahre gezeigt. Die Reliquien werden als Windeln von Jesus, Kleid Mariens, Enthauptungstuch Johannes des Täufers und Lendentuch Christi verehrt. Untersuchungen ergaben, dass die Stoffe in den Jahren zwischen 300 und 500 entstanden sind.

Während der Heiligtumsfahrt gibt es täglich mehrere Gottesdienste. Zahlreiche hochrangige Kirchenvertreter nehmen daran teil, unter anderem der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, und Kölns Kardinal Rainer Maria Woelki. Abends gibt es ein Kulturprogramm mit Jazz, Kabarett, Klassik sowie ein Mitsing-Konzert.

Die Heiligtumsfahrt bietet auch ökumenische Akzente. Dazu gehört eine Taufgedächtnisfeier mit dem Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, und dem Metropolit der griechisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Erzbischof Augoustinos Labadarkis.

Zielgruppen seien Kinder und Jugendliche sowie Pilger, die zu Fuß kämen, sagte Cremer. Spezielle Angebote richten sich außerdem an Frauen, Biker oder kranke Menschen. Zudem haben die Planer ein Kulturprogramm für alle Aacherinnen und Aachener und die Gäste aufgelegt – mit Vorträgen, Ausstellungen und Kunstaktionen.

Die Veranstaltung soll möglichst klimaneutral sein. Unter anderem werden Brunnen mit kostenlosem Trinkwasser in der Aachener Innenstadt aufgebaut.

(mba/dpa/kna)
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