Prozess in Aachen Klagen gegen Tötung von 680 Tieren wegen Rinderherpes

Aachen · Drei Aachener Landwirte klagen gegen eine behördliche Anordnung. Sie sollen rund 680 Rinder wegen der Tierkrankheit Rinderherpes töten müssen.

 Rinder stehen in ihrem Stall (Symbolbild).

Rinder stehen in ihrem Stall (Symbolbild).

Foto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Nach dem Nachweis von Antikörpern hatte die Städteregion die Tötung der Tiere wegen Rinderherpes nach der Tierseuchenverfügung angeordnet, wie das Gericht am Montag in dem ersten Verfahren feststellte. Von den Rindern gehe eine Ansteckungsgefahr aus, die es zu verhindern gelte, argumentierte die Städteregion.

Einer der Landwirte, dessen Herde mit rund 500 Tieren getötet werden soll, betonte, seine Rinder zeigten keine Krankheitssymptome. Er plädierte für mildere Quarantäne- und Hygienemaßnahmen sowie für eine Impfung. Die Tötung wäre trotz Entschädigung aus der Seuchenkasse existenzvernichtend.

Die Krankheitssymptome seien oft nicht erkennbar, sagte der Leiter des Instituts für Virusdiagnostik am Friedrich-Loeffler-Institut, Professor Martin Beer. Eine Impfung führe nur zu einer Verringerung des Ausbreitungsrisikos. Von den rund 500 Tieren seien mehr als 300 positiv. Die starke Durchseuchung berge ein hohes Risiko der Weiterverbreitung des Virus, sagte Beer.

(ham/dpa)
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