Weiterer Drogen-Prozess in Aachen Angeklagte sollen Ecstasy kistenweise verkauft haben

Aachen · Vor dem Landgericht Aachen beginnt am Dienstag ein weiterer Prozess gegen eine mutmaßliche Bande von Drogendealern. Die sechs Angeklagten sollen kistenweise Ecstasy-Tabletten aus den Niederlanden nach Deutschland gebracht haben.

In Aachen beginnt am Dienstag ein weiterer Prozess gegen Drogenschmuggler. (Symbolbild)

In Aachen beginnt am Dienstag ein weiterer Prozess gegen Drogenschmuggler. (Symbolbild)

Foto: dpa/Oliver Berg

Sechs Mitglieder einer mutmaßlichen Bande von Drogendealern stehen seit Dienstag vor dem Landgericht in Aachen. Sie sollen wie Großhändler mit synthetischen Drogen - unter anderem Ecstasy - gehandelt haben: Hunderttausende Pillen wurden in den Niederlanden bestellt und nach Berlin gebracht. Dort soll das Rauschgift kiloweise in einer Karaoke-Bar und in einer Spielothek deponiert worden ein. Ein Teil ging mit der Post nach Vietnam. Die sechs Angeklagten sollen Teil der vietnamesischen Mafia sein. Ihnen wird vorgeworfen, mit Drogen in nicht geringer Menge gehandelt zu haben. Darauf stehen bis zu 15 Jahre Haft. Auch Zigarettenschmuggel sowie Entführung und Bedrohung stehen in der Anklage.

In dem großen Verfahren sitzen vier vietnamesische Männer und zwei Frauen auf der Anklagebank. Der Prozess wird simultan übersetzt, 13 Anwälte sind im Verfahren, teils reisen sie aus Berlin an. Bei einer Razzia im April 2021 waren die sechs Angeklagten festgenommen worden, insgesamt wurden 17 Haftbefehle vollstreckt.

In Berlin soll die Bande die Drogen in den mit Kameras gesicherten, gemieteten Räumen neu verpackt haben. Einen Teil der Kunden kennen die Ermittler nicht. Denn die Telefonnummern konnten nicht zugeordnet werden. Weiterverkauft wurden die Drogen in Größen von 96 und 1000 Pillen. In den Sendungen nach Vietnam war der Stoff als Kaugummi oder Vitaminpräparat deklariert.

Bereits am Montag hatte in Aachen ein Prozess gegen sechs weitere Angeklagte begonnen, die Ecstasy-Pillen und Crystal Meth im Wert von über 14 Millionen Euro in Berlin und nach Tschechien verkauft haben sollen. Ende Oktober startet ein weiterer Prozess.

(kag/dpa)
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