Behelfsbrücke auf der Autobahn A57 bleibt zu Ostern ein Stauproblem

Dormagen · Unter Hochdruck wird auf der Baustelle der A 57 gearbeitet, um die neuen Behelfsbrücken zusammenzuschrauben. Trotzdem reicht die Zeit nicht, damit der Oster-Reiseverkehr wieder über die Nord-Süd-Verbindung zwischen Düsseldorf und Köln fließen kann.

A57: Die Bauarbeiten schreiten voran
24 Bilder

A57: Die Bauarbeiten schreiten voran

24 Bilder

"Der Verkehr wird nach Ostern wieder auf vier Fahrspuren laufen", sagt Andreas Raedt, stellvertretender Leiter der Autobahnniederlassung von Straßen NRW in Krefeld, "vorher schaffen wir es nicht". Bis das neue Brückenbauwerk stehen wird, das im Rahmen des sechsspurigen Autobahnausbaus ohnehin vorgesehen war, wird es dauern: Joachim Minten, Abteilungsleiter Bau bei Straßen NRW, rechnet mit der Fertigstellung "frühestens Anfang 2016".

Bis dahin heißt es für alle Autofahrer: Tempo 60 in beide Richtungen. An sechs Tagen der Woche, von morgens sechs Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit, wird auf der Baustelle gearbeitet. Zwischen 30 und 40 Mitarbeiter von Beton- und Stahlbauspezialfirmen sind im Dauereinsatz. Die Hauptarbeit erledigt Thyssen Krupp, "das Unternehmen verfügt über große Erfahrung im Brückenbau", sagt Raedt.

Sanierung der Fleher Brücke liegt auf Eis

Aufgrund des Baus der beiden Behelfsbrücken und der schwierigen Verkehrssituation hat Straßen NRW davon abgesehen, mit der Sanierung der Fleher Brücke (A 46) fortzufahren. Deren Beginn war für den 1. März vorgesehen. Andreas Raedt, stellvertretender Leiter der Autobahnniederlassung Krefeld: "Wir werden auf den Umleitungsstrecken sicherlich keine Großbaustelle beginnen."

Erst nach Fertiggstellung der Behelfsbrücken, also nach Ostern, werden die Betonarbeiten an der Fleher Brücke beginnen. Sie sollen bis Ende des Jahres dauern.

Behelfsbrücken im Baukastensystem

Auf der A57 erfolgt der Bau der beiden 55 bzw. 73 Meter langen Brückenteile nach einem Baukastensystem, so wie es sich Hobbybastler vorstellen: In einem riesigen Lager in Schiefbahn, das größte von insgesamt zehn bundesweit, sind Brücken-Ersatzteile vorrätig, aus denen im Notfall — wie jetzt in Dormagen — Behelfsbrücken recht einfach zusammengesetzt werden können.

Sie sind in unterschiedlichen Größen vorrätig. "Wir könnten von den in Schiefbahn vorhandenen Teilen acht oder zehn solcher Brücken wie in Dormagen herstellen", sagt Andreas Raedt. Sie werden mit Tiefladern zur Baustelle gebracht, dort zusammengeschraubt und in die Baulücke geschoben. Nötig sind zum Beispiel 18 000 Schrauben. "So viele hatten wir gar nicht vorrätig, sondern mussten 14 000 aus einem Lager in Rheinland-Pflanz kommen lassen", erzählt Rüdiger Leenen von Straßen NRW.

Während oben auf der Fahrbahn die Elemente zusammengesetzt werden, stellen Arbeiter in der Baulücke die Fundamente für zwei Brückenstützen her. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro. Mit Hochdruck wird bereits am neuen Brückenbauwerk für die sechsspurige Autobahn geplant, die früher als vorgesehen gebaut werden und dann die Behelfsbrücke ablösen soll.

Dazu müssen Grundstücksfragen geklärt sowie Bauabläufe und Ausschreibungen vorbereitet werden. Laut Joachim Minten ist "frühestens Ende 2013, Anfang 2014" mit dem Bau der neuen Brücke zu rechnen, deren Realisierung dann 20 bis 24 Monate dauern wird: "Der Verkehr wird fließen, aber morgens und am frühen Abend wird es Staus geben."

(rc/rm/top/jco)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort