Bauliche Maßnahmen an Autobahnen Warum prallte der Lkw-Fahrer auf der A46 gegen den Pfeiler?

Wuppertal · Das Fahrerhaus des Lasters wurde bei dem Unfall am Mittwochmorgen regelrecht in den Brückenpfeiler gedrückt. Stellen solche Bauten an den Straßen grundsätzlich ein Sicherheitsrisiko dar?

Unfall A46 zwischen Wuppertal und Düsseldorf - Fotos
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Lastwagenfahrer stirbt bei Unfall auf A46

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Foto: dpa/Gianni Gattus

Ein Lastwagenfahrer ist auf der Autobahn 46 in Wuppertal gegen einen Brückenpfeiler geprallt und dabei ums Leben gekommen. Die stark befahrene Autobahn zwischen Düsseldorf und Wuppertal war deswegen am Mittwochmorgen im Berufsverkehr in beide Richtungen stundenlang gesperrt. Auf den Fotos, die nach dem Unglück von der Unfallstelle aufgenommen wurden, ist zu erkennen, dass das Fahrerhaus des Lkw fast komplett zerdrückt wurde.

Als sogenannte Infrastrukturbetreiber zuständig für Autobahnen ist in Deutschland die Autobahn GmbH. Sie ist verantwortlich für Planung, Bau, Instandhaltung und auch für Betrieb der Straßen. Dass es zu dem tragischen Unfall kam, bedauert man natürlich auch dort, wie eine Sprecherin sagte. „Uns ist die Sicherheit auf den Autobahnen sehr wichtig, aber ein gewisses Risiko ist nicht völlig zu vermeiden“; so die Sprecherin weiter. Die Platzierung der Brücke und damit auch des Pfeilers, gegen den der Lkw-Fahrer geprallt ist, habe statische und geometrische Gründe. Eine Brücke brauche zur Sicherung der Tragfähigkeit auch Pfeiler, die dann in der Nähe darunterliegender Straßen stehen. Geometrische Gründe seien beispielsweise der vorgegebene Abstand zwischen Straßenbelag und Unterkante der Brücke. „Die Brücke weist eine übliche Bauweise auf“, so die Sprecherin. Dass der Unfall genau dort geschehen ist, sei tragisch, aber baulich nicht vorherzusehen.

Am Donnerstag meldete die Polizei, der Fahrer sei unmittelbar vor dem tödlichen Unfall in einem Baustellenbereich ins Schlingern geraten. Den Spuren zufolge sei der 51-jährige Fahrer zunächst mit seinem Lastzug nach rechts von der verengten Fahrbahn abgekommen und mit den Reifen auf eine Betonschutzwand geraten.

In der Folge habe sich der Lastzug aufgeschaukelt und sei nicht mehr zu kontrollieren gewesen, bis er schließlich nach links ausgebrochen und auf der dortigen Betonschutzwand ungebremst gegen einen Brückenpfeiler geprallt sei.

 Die Bergung des Fahrers gestaltete sich zunächst als schwierig, das Fahrerhaus wurde regelrecht zerquetscht.

Die Bergung des Fahrers gestaltete sich zunächst als schwierig, das Fahrerhaus wurde regelrecht zerquetscht.

Foto: dpa/Gianni Gattus

Ein Statiker musste die Brücke, an deren Pfeiler der Lastwagen geprallt war, am Mittwoch zunächst auf ihre Standfestigkeit überprüfen. Nach seiner Begutachtung konnte die Brücke wieder für den Verkehr freigegeben werden. Am Mittwochnachmittag gegen 14.00 Uhr konnte dann nach stundenlanger Vollsperrung auch der Verkehr auf der A46 Richtung Düsseldorf wieder rollen. Die Fahrtrichtung Wuppertal-Nord blieb weiter gesperrt. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an.

(mit dpa)
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