Ankündigung von Volker Wissing Talbrücke Rahmede wird im Mai gesprengt

Berlin/Lüdenscheid · Seit Dezember 2021 ist die bundesweit wichtige Autobahnbrücke Rahmede gesperrt - mit gravierenden Folgen. Ein Sprengtermin an der A45 bei Lüdenscheid für einen schnellen Neubau war verschoben worden. Jetzt soll es im Mai so weit sein.

Lüdenscheid:  Sperrung der A45-Talbrücke Rahmede  - Chronik
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Ein Jahr Sperrung der A45-Talbrücke Rahmede

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Foto: dpa/Bernd Thissen

Die marode Talbrücke Rahmede an der deutschlandweit wichtigen Autobahn 45 bei Lüdenscheid soll am 7. Mai gesprengt werden. Das kündigte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Dienstag in Berlin an. Das Bauwerk war im Dezember 2021 gesperrt worden, eine zentrale Nord-Süd-Achse (Frankfurt-Dortmund) ist seitdem unterbrochen. Die Folgen für die Region sind gravierend. Wissing hatte ursprünglich eine Sprengung noch im Jahr 2022 angekündigt, dazu kam es aber nicht. Nun ist der 7. Mai als neues Datum festgelegt - eine Sprengung soll zu einer Beschleunigung der Großvorhabens beitragen. Wissing sprach von einer wichtigen und guten Nachricht für die Region.

Seit dem 2. Dezember 2021 ist die 450 Meter lange und mehr als 70 Meter hohe Autobahnbrücke an der sogenannten Sauerlandlinie vollständig gesperrt. Täglich donnern rund 20.000 zusätzliche Fahrzeuge, davon rund 6000 Lastwagen, über Umleitungsstrecken durch Lüdenscheid. Anwohner und Unternehmen in der Region sind stark belastet durch Lärm, Abgase und Dauerstau. Sie sind zudem von Lieferproblemen, Umsatzeinbrüchen und der Abwanderung von Arbeitskräften schwer getroffen. Ein Sprengtermin war vor allem in Nordrhein-Westfalen mit Spannung und wachsender Ungeduld erwartet worden.

Wissing sagte, er könne derzeit keine verbindliche Bauzeit nennen, also nicht konkret vorhersagen, wann der Verkehr wieder rollen werde. Aber: Der Bund werde alles tun, dass der Neubau schnellstmöglich fertig werde.

Schon direkt nach der Sperrung hatten der Bund und die Autobahn GmbH des Bundes einen maximal beschleunigten Neubau zugesagt, damals war grob ein Zeitraum von fünf Jahren genannt worden. Eine Sprengung und auch der kürzlich bereits beschlossene Verzicht auf ein Planfeststellungsverfahren sollen zu einem erhöhten Bautempo beitragen.

Die Sprengung auf fast alpinem Gelände gilt als gewaltige Herausforderungen. Die Vorbereitungen unter der Brücke inklusive Fällarbeiten und Hang-Absicherungen laufen dazu schon länger. Auch mehrere Grundstücke unter dem Bauwerk waren aufgekauft worden. Der Auftrag zum Sprengabbruch war im Oktober dem Unternehmen Heitkamp Umwelttechnik GmbH zugesprochen worden. Die Pfeiler sollen bei der Sprengung zur Seite wegknicken, die Brücke horizontal herunterfallen.

Auch die Landespolitik befasst sich seit Monaten mit dem Desaster. Die Oppositionsfraktionen SPD und FDP beschlossen kurz vor der Ankündigung Wissings am Dienstag, die Einsetzung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses (PUA) zu beantragen. Dass es Mängel an der Rahmedebrücke gab, war schon mehrere Jahre vor der Seprrung bekannt. Der heutige NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) war von 2017 bis Oktober 2021 NRW-Verkehrsminister.

(kag/dpa)
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