25-Jähriger hinterlässt schwangere Frau und Tochter Polizeistiftung hilft Opferfamilie nach Unfall auf A3

Mülheim an der Ruhr / Essen · Auf dem Heimweg kommt ein 25 Jahre alter Mann am Dienstag bei einem Unfall auf der A3 ums Leben. Eine Polizeistiftung hat seiner schwangeren Ehefrau und der kleinen Tochter nun Geld gespendet. Die Polizei ermittelt inzwischen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.

A3 bei Erkrath: Tödlicher Unfall - Lkw und Transporter kollidieren
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Tödlicher Unfall auf der A3 bei Erkrath

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Foto: Patrick Schüller

Nach dem schweren Unfall am Autobahnkreuz Hilden, bei dem am Dienstagabend ein 25 Jahre alter Mann ums Leben gekommen ist, hat die Polizeistiftung „David und Goliath“ der Ehefrau des Verstorbenen eine Soforthilfe von 2500 Euro zukommen lassen.

„Wir können das Unglück leider nicht ungeschehen machen, wollen aber mit der Soforthilfe der Familie schnellstmöglich zur Seite stehen, um nun durch den Unfall verursachte Mehrkosten aufzufangen“, sagte der Kuratoriumsvorsitzende Thomas Weise. Der 58-Jährige Polizeihauptkommissar vom Polizeipräsidium Essen berichtet, dass die Mülheimer Polizisten, die der Ehefrau am Abend nach dem Unfall die Todesnachricht überbringen mussten, tief bewegt gewesen seien. „Die Frau ist hochschwanger und hat eine 20 Monate alte Tochter“, sagt Weise. „Wir werden auch in den nächsten Wochen für die junge Familie da sein, wenn weitere Hilfe benötigt wird.“

Die Stiftung „David und Goliath“ wurde 2003 gegründet. „Streifenpolizisten kamen immer wieder nach schlimmen Ereignissen zum Dienst und sagten: Eigentlich müsste man den Menschen jetzt schnell mit Geld helfen“, erzählt Weise. So entstand die Idee der Privatstiftung, die sich durch Spenden finanziert und jährlich 20.000 bis 30.000 Euro an hilfsbedürftige Kinder ausschüttet. „Das Ganze funktioniert ganz unbürokratisch“, sagt Weise. „Wir wollen Kindern helfen, deren Welt von einer Sekunde auf die andere durch einen Unfall oder ein anderes schlimmes Ereignis zusammengebrochen ist.“ Zur Familie des Getöteten hat er keinen Kontakt. „Das mache ich bewusst nicht, weil die Kollegen des Opferschutzes sich um die Familie kümmern – da würde ich nur stören.“

Polizei ermittelt gegen Lkw-Fahrer

Der 25-jährige Familienvater, der bei dem Unfall ums Leben kam, saß am Dienstagabend mit fünf Kollegen einer Montage-Kolonne in einem Kleintransporter, die Männer waren auf dem Heimweg. Bei einem Spurwechsel rammte ein Lastwagen den Kleintransporter so stark, dass eine Seitentür herausgerissen und der 25-Jährige aus dem Wagen geschleudert wurde. Er starb noch an der Unfallstelle. Sowohl der 42 Jahre alte Lkw-Fahrer als auch die fünf weiteren Insassen des Transporters wurden verletzt und in Krankenhäuser gebracht. Die A3 in Richtung Oberhausen blieb bis in die Nacht gesperrt. Weil möglicherweise eine Unachtsamkeit des Lkw-Fahrers zum Unfall geführt haben könnte, hat die Polizei Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet. Der Lkw-Fahrer und die fünf Kollegen des Getöteten konnten das Krankenhaus inzwischen verlassen.

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